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Priedegten 2023  
22. Februar 2023

Renée Schmit mit den Oktavpredigten 2023 beauftragt

Die Oktave stand unter dem Leitwort „Maria, Zeichen der Hoffnung und des Trostes!“

Erzbischof Jean-Claude Kardinal Hollerich hat Renée Schmit, bischöfliche Beauftragte für Evangelisierung und diözesane Bildung, mit den Oktavpredigten 2023 beauftragt.

In dankbarer Freude erinnere ich mich bis heute an religiöse Kindheitserlebnisse, zu denen auch die jährliche Wallfahrt zur Trösterin der Betrübten gehört. Da gab es zunächst den „Muttergottestag“ zum Abschluss der „lokalen Oktave“ in Diekirch [1], der im Sauerstädtchen bis heute mit einer eigenen feierlichen Schlussprozession begangen wird. Tanten und Onkel aus den naheliegenden Dörfern versammelten sich dann nach der Marienandacht zu Hause um den reichgedeckten Kaffeetisch und feierten oft bis spät in den Abend hinein. Aber auch das alljährliche Pilgern zur Kathedrale war immer ein Highlight. An der Hand der Eltern schritten wir zum Mariendom. Während des Hochamtes hockte ich gerne als kleines Mädchen auf der Sängerempore und schaute neugierig zwischen den Steinsäulen der Balustrade auf das Geschehen vor dem Gnadenbild. Voller Stolz hielt ich meinen ersten Rosenkranz dort in Händen oder blickte auf den kleinen blauen Marienring, den ich auf dem „Mäertchen“ mit meinem Taschengeld erworben hatte.

Seither hat sich Vieles verändert, aber Maria stand immer wieder an den Wendepunkten meines Lebens, um mir Zeichen der Hoffnung und des Trostes zu sein. Gedenken möchte ich besonders Jener, die mir die Liebe zur Trösterin mit auf den Weg gaben. Darunter meine kürzlich verstorbene Spielschulschwester, Sr. Marie Renée Colling D.C., der ich sogar meinen Vornamen verdanke, sowie die früheren Geistlichen Nicolas Wirtz und René Lucas, ein besonders edler Marienverehrer. Auch geht meine Berufung in der Kirche auf ein Erlebnis vor dem Votivaltar zurück, wo ich 1989 der Trösterin mein Ja-Wort gab, damit sie mein Leben führe und leite.

Aus all dem versteht sich, dass ich letztlich ein marianisches Thema für den Predigtzyklus der Oktave 2023 wählen wollte: Maria, Zeichen der Hoffnung und des Trostes! [2]

Denn was brauchen die Menschen heute dringender als Hoffnung und Trost, da Krieg, Gewalt und Angst das Leben an vielen Orten lähmt und die Menschen unfrei macht? Ja, Hoffnung ist gefragt! Sie ist die Dynamis des christlichen Lebens. Sie ist die Ruach, der lange Atem Gottes. Hoffnung braucht diesen langen Atem und nicht nur die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht [3]. Diese Hoffnung wurzelt im Glauben an die Auferstehung. Sie sagt uns, dass der Tod nicht das letzte Wort hat.

Da Maria unter dem Kreuz die erste Glaubende ist, ist Sie auch die Hoffende. In tiefster Not und Bedrängnis hat sie sich nicht aus dem Staub gemacht. Und auch in unserer Luxemburger Kirchengeschichte stand sie immer wieder an den Wendepunkten des Geschehens. Somit können wir gegenwärtig hoffen, dass sie uns auch im synodalen Prozess, den Papst Franziskus weltweit eingeleitet hat, Orientierung im Glauben schenken wird und Feuerschutz in der Bedrängnis. Sie, die mit wenigen Worten und kleinen Schritte Großes bewirkt hat.

Zu ihr wollen wir pilgern und so entdecken, dass gerade im Gehen Gemeinschaft entsteht. Das Pilgern schärft unser Bewusstsein, dass wir keine Einzelkämpfer sind, sondern die anderen brauchen. Besonders der Kontakt mit Andersdenkenden kann uns helfen zu einer reiferen Kirche zu werden, eine Kirche die keine Angst vor der Ökumene hat und sich nicht entmutigen lässt.

Wenn die Konzilskonstitution uns sagt, dass Maria „als Zeichen der sicheren Hoffnung und des Trostes dem wandernden Gottesvolk voran geht”, dann ist Sie unsere mächtige Fürsprecherin in diesen Tagen, weil sie schon bei Gott angekommen ist. Sie ist nicht nur die Mutter des auferstanden Herrn, sondern auch die Mutter der ganzen Kirche. An Ihr erkennen wir wie Kirche geht. Sie selbst ist die Kirche [4] .

Kurzbiographie

Renée Schmit wurde am 25. September 1963 in Diekirch geboren. Nach der Primärschule in ihrer Heimatstadt und im Diekircher Lyzäum, machte sie eine religionspädagogische Ausbildung als Katechetin am Institut catéchétique in Luxemburg. Anschließend war sie drei Jahre im Schulunterricht tätig und ging 1989 an die École de la Foi nach Fribourg/Schweiz, wo sie sich theologisch und pastoral weiterbildete.

1992 ernannte Erzbischof Fernand Frank sie zur Pastoralassistentin in den Pfarreien Rodange und Lamadelaine. Zeitgleich engagierte sie sich in der diözesanen Berufungspastoral. Später wirkte Renée Schmit 13 Jahre mit großer Freude im Norden des Landes und war Mitglied des Wiltzer Pastoralteams sowie in der Nordregion tätig.

Am 14. Juni 1998 empfing sie die Jungfrauenweihe in der Kirche von Oberwiltz und wurde somit in den Ordo virginum der Erzdiözese aufgenommen. Im Jahr 2000 wurde sie als erste Frau in die diözesane Liturgiekommission berufen. Nach einer zweijährigen liturgischen Weiterbildung in Brüssel kam sie dann als Referentin für Liturgie und Spiritualität ins diözesane Seelsorgereferat.

Zusammen mit Chanoine Léon Kirsch und Chanoine Fernand Huberty war Renée Schmit über zehn Jahre als geistliche Begleiterin in der Nationalaumônerie der ACFL tätig. 2013 wurde sie von Erzbischof Jean-Claude Hollerich zur bischöflichen Beauftragten für Liturgie und die neuen geistlichen Gemeinschaften berufen.

2017 erwarb Renée Schmit nach einem dreijährigen theologischen Studium an der Universität Paul Verlaine in Metz ihren Master in der Theologie.

2020 ernannte Kardinal Hollerich sie zur bischöflichen Beauftragten für Evangelisierung und diözesane Bildung und zur Direktorin des Centre de formation diocésain Jean XXIII (CFD). Seit 2013 ist die diesjährige Oktavpredigerin auch Mitglied des Bischofsrates und Präsidentin der diözesanen Oktavkommission.

Nach Milly Hellers ist Renée Schmit die zweite Frau, die von Kardinal Hollerich mit den traditionellen Oktavpredigten beauftragt wurde.


In diesem Jahr erwartet die Pilger während der Oktave im Innenhof der Kathedrale wieder das Bücherzelt der ‘ErwuesseBildung’, das Missionszelt sowie das Pilger-Café, wo u. a. das täglich frisch gebackene Oktav-Brot erhältlich ist.


[1Die Muttergottesprozession in Diekirch war wohl um 1814 entstanden und wurde 1821 durch eine päpstliche Bulle bestätigt und mit einem besonderen Ablass versehen.

[2Lumen Gentium, Kapitel VIII, Nr. 68.

[3Václav Havel.

[4Gisbert Greshake, Maria ist die Kirche, Aktuelle Herausforderungen eines alten Themas, Herder, 2016.

 
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