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Oppe Kierchen . Églises ouvertes  
11. September 2020

Summer vun den Oppene Kierchen 2020 (XI)

D’Kierch zu Veinen

Die Kirche der Trinitarier in Vianden

Vianden ist weit über die Grenzen hinaus bekannt für seine großartiges Schloss. Doch der Ort selbst ist auch eine architektonische Fundgrube, mit mehreren wunderschönen Gotteshäusern.
Die große Kirche von Vianden liegt in der Hälfte der „Gaass“ und kann, wenn man von oben hinuntergeht, leicht übersehen werden. Sie gilt als eine der wichtigsten religiösen Gebäude, mit hochwertiger Ausstattung, Luxemburgs. Sie ist in zahlreichen Kunst- und Reiseführern eingetragen. Ihr Bau ist mit der Geschichte der Schlossherrschaft und des mittelalterlichen Christentums verbunden. Daran angefügt ist ein Kreuzgang aus der Zeit, als hier noch Mönche lebten und beteten.
Die zweischiffige Hallenkirche mit Kreuzrippengewölbe geht auf das Jahr 1248 zurück. 1644 wurde ein nach links abgehender Chorraum mit einer zwiebelförmigen Barockhaube zugefügt, 1732 ein Barockportal zur Straßenseite. Sie stellt eines der Hauptwerke der gotischen Baukunst in Luxemburg dar. Ihre liturgisch-künstlerische Inneneinrichtung reflektiert nicht nur spezifische Aspekte aus verschiedenartigen Stilperioden, sondern spiegelt auch das Kultus- und Frömmigkeitsleben, wie es im Laufe der Zeit sowohl von den Mönchen des Trinitarierordens als auch von den Pfarrangehörigen praktiziert wurde. Sie diente auch in den ersten Jahrhunderten als Grabstätte der Viandener Herrschaft.
Der im Jahre 1758 entstandene Hochaltar in den Trinitarierfarben Rot, Weiß und Blau, ein Werk des Bildhauers Michael Weiler, ist eines der seltenen Beispiele luxemburgischen Rokokostils. Er ist eine einzige Verherrlichung der Heiligsten Dreifaltigkeit und verbindet meisterhaft die mittelalterliche Symbolik und Typologie mit der Leichtigkeit und Verspieltheit des Rokoko.
Die Eigenart und Schönheit der 1769 errichteten Stallen ist das reiche Schnitzwerk, bestehend aus Arrangements von Musikinstrumenten zwischen Muschelwerk und Blumen. Vertreten sind die grossen Instrumentenfamilien: die Saiteninstrumente, die Blasinstrumente und das Schlagzeug.
Der als Liegegrab konzipierte Grabstein der Gräfin Maria von Spanheim (1337-1400), Tochter des Grafen von Vianden, ist als eine hervorragende bildhauerische Leistung des sogenannten „weichen Stils“ des frühen 15. Jhs zu bewerten.
Die historische Trinitarierorgel (1693) mit ihren reichverzierten Pfeifentürmen, gehört zu den ältesten Orgelwerken Luxemburgs und entspricht im Aufbau und im musikalischen Klangbild der nordfranzösischen Orgelbautradition. Sie hat die Besonderheit, dass sie auf der Empore nicht in der Mitte steht, sondern auf einer Säule in der Mitte des Südschiffes herauswächst.
Die Entstehung des monumentalen, bereits vom Frühbarock inspirierten “Sakramentsaltars” zu Beginn des 17. Jh. geht auf die berühmte Trierer Bildhauerwerkstatt des Hans Ruprecht Hoffman zurück. Der einzige Steinaltar der Kirche scheint bis 1758 Hochaltar gewesen zu sein und steht seit 1953 im Chor des Nordschiffes. Als Unterbau dient ein spätmittelalterlicher Trinitariersarkophag, Seit 1749 trägt der steinerne Altaraufbau einen in Holz geschnitzten Rokokoeinsatz mit einem doppelten Drehtabernakel, in dem das Ziborium mit den konsekrierten Hostien aufbewahrt wird.
1974 wurde der Schädel der seligen Yolanda (1231-1283), Tochter des Grafen Heinrich I. von Vianden, aus dem Kloster Mariental, wo sie lebte und wirkte, nach Vianden gebracht. Er wird in einer 1996 errichteten Reliquiarsäule aufbewahrt.
Eine Reliquientafel, die 1614 in die Burgkapelle und von dort 1805 in die Pfarrkirche kam, enthält in feine Stickereien eingefasste Reliquien, deren Hauptstück ein Gebein des hl. Antonius des Einsiedlers, Schutzpatron der Schlosskapelle, ist.

Text: Jeannot Gillen und Gaby Heger

Die Kirche gehört zum Netzwerk der offenen Kirchen und ist täglich geöffnet von 9 bis 19 Uhr.
https://openchurches.eu/de/gebaude/trinitaires-vianden


 
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