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7. November 2015

Barmherzigkeit Gottes – Gerechtigkeit für den Menschen

Eine Hinführung zu den Predigten von Carlo Morbach (Willibrordusoktav 2015)

„Die Kirche hat den Auftrag, die Barmherzigkeit Gottes, das pulsierende Herz des Evangeliums, zu verkünden. Durch sie soll die Barmherzigkeit das Herz und den Verstand der Menschen erreichen.“ (Bulle „Misericordiae Vultus“ zum Heiligen Jahr der Barmherzigkeit, Nr 12) So schreibt Papst Franziskus in der Verkündigungsbulle zum ‚Außerordentlichen Jubiläum der Barmherzigkeit’. Seine Worte treffen das Fundament unserer Kirche. So muss unsere kirchliche Gemeinschaft sich dann auch etliche Fragen dazu stellen. Die kommende Willibrordusoktave in Echternach bietet uns die Gelegenheit über unser Handeln als Kirche nachzudenken.

In der Willibrorduslitanei wird Willibrord mit etlichen Titeln versehen, die wir insgesamt unter das Thema der Barmherzigkeit stellen können. Willibrord wird hier als Beistand der heimatlosen Menschen, Freund der Verfolgten, Licht der Blinden, Zuflucht der Kranken, milder Vater der Armen, Tröster der von Not und Kummer Bedrückten und als Helfer der leidenden Menschen bezeichnet. Allein diese sieben Titel geben uns eine Richtung an, in welche wir als heutige Kirche gehen können beziehungsweise sollen, wenn wir die Aufforderung von Papst Franziskus ernst nehmen. Willibrord kann uns sicherlich in vielen dieser Fragen Vorbild im Handeln sein. In dieser Willibrordusoktave wollen wir uns mit einzelnen Aspekten des barmherzigen Handelns als Kirche und als einzelne Glieder dieser Kirche beschäftigen.

Barmherzigkeit ist das pulsierende Herz des Evangeliums

In unserer Zeit ist die menschliche Not recht groß. Viele Menschen müssen ihre Heimat verlassen und suchen bei uns Hilfe und Schutz. Auch bei unserer eigenen Bevölkerung finden wir immer mehr Notlagen, Zukunftsängste, Unsicherheiten, Verzweiflung und vieles mehr. In dem zitierten Satz aus der Verkündigungsbulle bezeichnet Papst Franziskus die Barmherzigkeit als das pulsierende Herz des Evangeliums. Lesen wir die Evangelien, so sehen wir immer wieder, wie Gott durch Christus barmherzig handelt und den Menschen Leitlinien für das eigene Handeln an die Hand gibt. Es reicht jedoch nicht, dass die Botschaft gelesen wird. Sie muss immer wieder in Tat umgesetzt werden. Die Kirche als Gemeinschaft ist aufgerufen, dies immer wieder zu tun. Sie soll allen Menschen die Barmherzigkeit vorleben. Wir alle dürften uns nur dann als echte Christen bezeichnen, wenn wir barmherzig handeln, so wie Jesus es getan hat. Die Verkündigung der Barmherzigkeit Gottes geschieht durch gelebte Barmherzigkeit. Durch dieses intensive Leben der Barmherzigkeit in unseren eigenen Reihen und durch das barmherzige Handeln über unsere Kirche hinaus können wir so das Herz der anderen Menschen erreichen.

„Wovon das Herz voll ist, davon spricht der Mund.“ (Lk 6, 45c) Diese Worte aus dem Lukasevangelium gelten in erster Linie für uns selbst als Christen. Nur wenn unser Herz voll Barmherzigkeit ist, können wir barmherzig reden und handeln. Was in unserem Herzen ist, das spiegelt sich in unserem Reden und Tun wieder. Darüber sollten wir uns als Christen Gedanken machen. Echte Verkündigung der Barmherzigkeit kann nur gelingen, wenn unser eigenes Herz davon voll ist. Willibrord war ein rastloser Verkünder der Botschaft Jesu. In seiner Zeit hat er die Botschaft von der Barmherzigkeit Gottes verkündigt, gepredigt und gelebt. Die Lebensbeschreibung des Alkuin ist uns noch heute ein anschauliches Zeugnis des Wirkens des heiligen Willibrord, dessen gelebte Barmherzigkeit den Menschen seiner Zeit Gerechtigkeit brachte. Möge der Blick auf Willibrords Leben und Wirken uns einen Eindruck geben, wie wir heute in unserer Zeit die Barmherzigkeit Gottes umsetzen können und so zu mehr Gerechtigkeit in unserer Gesellschaft finden. Die Barmherzigkeit Gottes soll unser Herz durchdringen und unseren Verstand erreichen.

Die Predigten in den einzelnen Gottesdiensten der Willibrordusoktave versuchen dementsprechend die Barmherzigkeit Gottes unter verschiedenen Aspekten zu beleuchten und die Auswirkung auf die Gerechtigkeit für die Menschen zu betrachten. Wie können wir heute das „pulsierende Herz des Evangeliums“ verkünden durch unser Leben und unser Handeln?

Carlo MORBACH
carlo.morbach@cathol.lu
 
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