Satt werden an Leib und Seele

Abendmahl oder Eucharistie sind Kennzeichen des Christentums und seiner verschiedenen Konfessionen, sind aber schon lange keine Mahlzeiten mehr. Dies war in der Antike noch anders, sowohl in christlichen Gemeinden wie in der religiösen Umwelt. Darauf macht das neuste Heft der Zeitschrift „Welt und Umwelt der Bibel“ aufmerksam.

Wie schon der Name der Zeitschrift sagt, wird die Umwelt der Bibel ausführlich betrachtet, sowohl heilige Mahlfeiern in den altorientalischen wie in den römischen Kulten werden in Bild und Text dargestellt. Aber auch die religiöse Dimension familiärer Mahlzeiten im antiken Judentum und die Entwicklung der rabbinischen Speisegesetze sind beschrieben.

Besondere Beachtung erhält in dem Heft die Entwicklung der christlichen Mahlfeiern, die sich zwischen Aufnehmen jüdischer Traditionen und Abgrenzung von römischen Kulten bewegten und die vor allem in den ersten nachbiblischen Jahrhunderten eine starke Wandlung erfuhren. Auch die Mähler an den Gräbern, die sich in den christlichen Katakomben entwickelten, haben Vorläufer in der Antike.

Spannende theologische Aussagen enthalten die Abendmahlsdarstellungen in der christlichen Kunst des Mittelalters, wie anhand einiger Beispiele gezeigt wird. Und dass der islamische Fastenmonat Ramadan eigentlich den Mahlzeiten eine zentrale Rolle gibt, wird in einem weiteren Beitrag erläutert.

„Welt und Umwelt der Bibel“ stellt im neusten Heft außerdem wieder aktuelle Themen aus der Archäologie vor, so die Auseinandersetzungen um den Jerusalemer Tempelberg aufgrund aktueller Unesco-Resolutionen oder das Forschungsprojekt an der Universität Erfurt „Gelebte antike Religion“. Eine neue Reihe „Reform und Reformation in Bibel und Christentum“ will im Jahr des Reformationsgedenkens das Blickfeld weiten und schaut im ersten Beitrag auf die Kultreformen und die Veränderung des Weltbildes in der Zeit der alttestamentlichen Könige.

Hinweis: Die Zeitschrift „Welt und Umwelt der Bibel“ kann außer im Abonnement auch einzeln bezogen werden bei:
Katholisches Bibelwerk e.V.
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(Quelle: Bibelwerk)