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Jahr A (2016-2017)  
19. August 2017

Glaube im Alltag

20.08.2017

Mt 15, 21-28

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Viele mag der raue Ton Jesu gegenüber der Kanaanäerin verwundern. Erst ignoriert er sie, später folgt eine schnippische Antwort. Eigentlich sind wir diesen Ton von Jesus nicht gewöhnt. Die exegetische Erklärung liegt begründet im Gebiet, wo sich diese Szene abspielt.

Das Gebiet von Tyrus und Sidon, im Norden Palästinas gelegen, war ein heidnisches Gebiet, es gehörte also nicht zu Israel; die Frau, die Jesus um ein Wunder bat, war also eine Heidin, keine Jüdin. Die alttestamentlichen Verheißungen Gottes, die in Jesus gerade in Erfüllung gingen, galten bekanntlich zunächst einmal nur dem auserwählten Volk, Israel also, darum wurde Gott in Jesus übrigens eben ein Jude, und nicht etwa ein Römer oder ein Grieche. Das war also die vorgesehene Ordnung: Das Reich Gottes sollte zunächst „den verlorenen Schafen des Hauses Israel“ verkündet werden (Mt 10, 6). Die Ausweitung auf alle Menschen kommt erst später.

Was können wir aus dem heutigen Evangelium lernen? Der Glaube ist keine einfache Sache, er muss anspruchsvollen Prüfungen standhalten. Schwierigkeiten und Hindernisse begegnen uns auf dem Weg, diese machen unseren Glauben stark und widerstandsfähig. Auf unsere Herkunft spielt Jesus nicht an, aber wir müssen mit unserer eigenen Bequemlichkeit kämpfen. Bei den letzten Weltjugendtagen hat auch Papst Franziskus die Jugendlichen aufgefordert, sich aus den bequemen Sofas zu heben und aktiv zu sein. Auch während der Pilgerreise nach Thailand mit den Jugendlichen hat Erzbischof Jean-Claude Hollerich die Jugendlichen eingeladen, aktiv und lebendige Steine in der Kirche in Luxemburg zu sein.

Um dies zu tun bedarf es Hilfe und Nahrung. Eine wichtige Stütze ist die Heilige Messe, wo wir Jesu Wort hören und mit ihm ganz enge Gemeinschaft erleben können in der Kommunion. Auch das persönliche Gebet ist wichtig, um diese Gemeinschaft mit Jesus im Alltag weiter zu pflegen. In seiner Predigt am letzten Mittwoch auf der Baustelle der Jesuitenschule, wo die jugendlichen Teilnehmer gearbeitet haben, hat Erzbischof Hollerich noch einmal mit Nachdruck darauf hingewiesen. Eine lebendige, wirkliche Relation zu jemandem lässt sich nicht aufrechterhalten, wenn man keine Nachrichten sendet, keine Treffen hat, sich nicht kümmert.

So ist es auch mit der Beziehung zu Gott, zu Jesus Christus. Auch diese muss man pflegen. Katholiken leben aus der sonntäglichen Messe, sie gibt Kraft und Nahrung. Genauso wie das tägliche Beten. Der Erzbischof hat die Jugendlichen aufgefordert sich Hilfe von den Profis im Gebet zu holen. Priester, Diakone, Ordensfrauen und -männer, sowie engagierte Laien können sie im Gebet anleiten. Beten lernt man nicht allein, sondern in der Gruppe, so Jean-Claude Hollerich weiter und er hat die Jugendlichen dazu ermutigt, sich in kleinen Gebetsgruppen in den sechs Dekanaten unter Anleitung eines Profis im Gebet zu treffen.

Heute kommen die Teilnehmende der Pilgerreise nach Thailand zurück. Zwei intensive Wochen liegen hinter ihnen. Intensive und anstrengende Arbeit, Auseinandersetzung mit Laudato Si, tägliche Eucharistiefeier, Rückschau auf den Tag und viele wertvolle Impulse: Diese Vielfalt bringen die Jugendlichen im Gepäck mit nach Hause. Unterstützen wir sie mit unserer tatkräftigen Hilfe und beten wir, dass sie lange aus diesem Gepäck zehren können, damit ihr Glaube den Prüfungen des Alltags standhält.

Quelle: Luxemburger Wort

Patrick DE ROND
patrick.derond@cathol.lu
 
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