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Jahr A (2016-2017)  
12. August 2017

Zeit mit Gott

13.08.2017

Liebe Leserinnen und Leser,

Letzten Sonntag beschäftigten wir uns mit der Frage „Will ich mehr aus mir machen, die verborgenen Schätze in mir heben?“. Das Evangelium an diesem Sonntag gibt uns Anleitung aus dem Leben Jesu, um dieses Vorhaben stetig umzusetzen.

Bereits zu Beginn des Textes lesen wir, dass Jesus sich auf den Berg zurückzog, um in Stille allein mit Gott zu sein. Es ist bereits spät, und doch will Jesus nicht auf das Gebet verzichten. Wenn wir an den intensiven Tagesverlauf denken, den wir zuvor lesen konnten, dann hätten viele von uns das Gebet auf Morgen verschoben. Doch Jesus handelt anders! Nicht nur, dass er seinen Termin zum Gebet im Tagesverlauf wegen unvorhersehbarer Umstände verschieben musste und trotzdem alles daransetzt zum Gebet zu kommen, auch möchte er sein Gebet mit Gott alleine halten. Alleine – in Stille – mit Gott!

So wie Jesus einen Tagesablauf voller vielfältiger Erlebnisse hat, so ergeht es auch den Jugendlichen der Pilgerfahrt in Thailand. Sie erleben viel, manches verstehen sie, manches wiederum nicht. So wie ihnen geht es auch uns! Wir lieben, wir werden geliebt, gelegentlich fühlen wir uns nicht verstanden, werden mitunter enttäuscht. Letzteres tut weh, besonders, wenn diejenigen, die uns enttäuschen, mit uns eng zu tun haben, bzw. uns besonders nah sind. Mit anderen Worten: Wir alle haben immer etwas im Herzen, das danach verlangt, zu Gott gebracht zu werden, und zwar so, wie Jesus es auf dem Berg getan hat, nämlich in einem innigen „Gespräch zu Zweit“.

Haben Sie niemals das Bedürfnis gespürt, Gott aufzusuchen, um ihm das Herz und die Seele zu öffnen? Wer dies gewöhnlich tut, der ist und lebt mit Gott in vertrauter Gemeinschaft und genießt in der Folge die Frische und die Schönheit des Glaubens, und das ist etwas wirklich Gutes und Schönes, was das Herz erfrischt und die Umgebung erfreut. Wer gewöhnlich das Bedürfnis empfindet, mit Jesus Christus über sein Befinden, über seine Erlebnisse, über seine Einsichten und seine Erkenntnisse, über seine Freuden und über sein Leiden zu reden, der ist wirklich ein Freund Gottes. Und das ist zweifellos das Beste, das einem geschehen kann. Und genau diese Erfahrung wird den Jugendlichen während zwei Wochen in Thailand geschenkt.

Kehren wir aber nun noch kurz zum Text des heutigen Evangeliums zurück. Dort heißt es: Zeit mit Gott „Spät am Abend war er immer noch allein auf dem Berg“ (Mt 14,33). Auch das ist eine Unterweisung für uns heute. Jesus zeigt uns damit, dass es nicht genügt, wenn der Christ „zwischen Tür und Angel“ betet, sondern dass er eine etwas längere Zeit des Austauschs mit Gott schon braucht. Das ist nicht etwas für Superfromme, sondern an sich für jeden Getauften, für jeden Christen. Wer nur kurz betet, ist religiös unterernährt. Daran geht kein Weg vorbei. Wer hingegen mit Gott verkehrt, der geht in seinem gesamten Menschsein voll auf. Und so begegnen wir wieder der Fragestellung vom letzten Sonntag, ob ich mehr aus mir machen will.

Zehn Tage beschäftigen sich die Jugendlichen der Pilgerreise nach Thailand nun schon intensiv mit ihrem Leben und ihrem Glauben. Es ist für viele eine intensive Zeit, während der sie Anleitung zum persönlichen Gebet finden, Anleitung zur Stille mit Gott finden. Beten wir, dass sie dieses Geschenk weiter mitnehmen in ihren Alltag zu Hause. Dass sie sich an die wohltuenden Momente von Gebet, Stille und Eucharistiefeier erinnern und sie neu aufsuchen und mitgestalten.

Nehmen wir uns das Tun Jesu zu Herzen! Nehmen Sie sich jeden Tag 15 Minuten Zeit für Gott. Sie werden es nicht bereuen!

Quelle: Luxemburger Wort

Patrick DE ROND
patrick.derond@cathol.lu
 
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