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Sterben an Fronleichnam
Wegweiser zum Fronleichnamsfest (18.06.2017)
Vor vier Jahren ist meine Mutter im hohen Alter früh morgens am Fronleichnamstag gestorben. Sie lag in ihrem Zimmer im Pflegeheim, während sich auf dem Parkplatz vor dem Haus alle Kirchenchöre und Musikvereine meiner Heimatstadt versammelten und die Messdiener, die Kommunionkinder und viele Gläubige sich im strahlenden Sonnenschein in Reihen aufstellten. Hier war nämlich der Ausgangspunkt für die Fronleichnamsprozession der ganzen Stadt.
Mein Bruder und ich standen auf dem Balkon des Pflegeheimes und sahen und hörten den Gebeten und Gesängen zu, bis sich die Prozession in Gang setzte und schließlich außer Hörweite war. Die Monstranz mit dem Leib Christi wurde durch die geschmückte Stadt getragen. Und wir hatten das Gefühl, dass mit dieser Prozession auch unsere Mutter hinausbegleitet wurde, hinaus aus ihrem langen irdischen Leben, hinein in das Ewige Leben bei Gott.
Sie hat Musik über alles geliebt, so wie mein Bruder und ich auch, und so war für uns diese Prozession mit den Sängern und Musikern das Beste, was ihr und uns zum Abschied passieren konnte.
Das Fest Fronleichnam zeigt deutlich, dass wir Christen eine Weggemeinschaft sind, mit Jesus Christus als unserem Weggefährten. Es ist ein frohes Fest, und es hatte für uns vor vier Jahren sogar die Kraft, den Abschied von der Mutter mit froh singendem Herzen zu vollziehen.
(Quelle: wort.lu)