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Bicher-Rezensiounen . Recensions de livres  
30. Januar 2019

Das Geheimnis des leeren Grabes

Das jüngste Heft der Zeitschrift „Welt und Umwelt der Bibel“ befasst sich mit der Grabeskirche in Jerusalem

Das seit der Antike bezeugte Grab Jesu in Jerusalem bietet reichlich Stoff für Berichte und Gerüchte, für Forschungen und Vermutungen. Einen reich illustrierten, kompakten Überblick über biblische und archäologische Befunde, die Bau- und Pilgergeschichte der Grabeskirche und über ihre Nutzung durch sechs christliche Konfessionen bietet die vom Katholischen Bibelwerk e.V. herausgegebene Zeitschrift „Welt und Umwelt der Bibel“ in ihrer neusten Ausgabe.

Das Geheimnis dieses Grabes und zugleich Grund seiner Verehrung ist, dass es leer ist. Das unterscheidet es von anderen bedeutenden Grabstätten und bietet zugleich Raum für unterschiedliche Deutungen. Der Titel der Themenheftes weist darauf hin: „Das Grab Jesu – Geschichte und Geheimnis“.

Die früheste Polemik um dieses Geheimnis gab es schon bald nach Jesu Tod: Die Christen hätten seinen Leichnam geraubt. Die Reaktion darauf lässt sich schon in den Evangelien erkennen. Was die Bibelwissenschaft im Neuen Testament zum Begräbnis Jesu findet und welche theologische Bedeutung das leere Grab hat, erläutert Professor Hans-Georg Gradl von der Theologischen Fakultät Trier.

Erst die ab dem 4. Jahrhundert in Mode kommenden Pilgerreisen nach Jerusalem und Umgebung und die dort von Kaiser Konstantin errichteten Kirchen belegen ein Interesse an den genauen Orten von Geburt, Tod und Auferstehung Jesu. Nachdem Professor Andreas Müller, Experte für frühe Kirchengeschichte an der Universität Kiel, die Pilgerdokumente jener Zeit in zwei Beiträgen erläutert, stellt der Architekturhistoriker Professor Jürgen Krüger, Karlsruhe, die komplexe Baugeschichte der Grabkapelle dar. Zahlreiche Zeichnung und Fotos illustrieren die Texte.

Solange die Welt als eine Scheibe gedacht wurde, musste diese Scheibe einen Mittelpunkt haben. Für die Römer lag dieser auf dem Forum Romanum, für Juden und Christen in Jerusalem. Anhand mittelalterlicher Weltkarten und Textdokumente zeigt der Tübinger Religionswissenschaftler und Judaist Stefan Schreiner, wie Juden, Christen und Muslime jeweils den „Nabel der Welt“ definieren. Und in einem weiteren Beitrag stellt er Pilgerberichte aus dem 11. bis 16. Jahrhundert vor, die Beschreibungen der Heiligen Stätten in Jerusalem bieten.

Was man in der heutigen Grabeskirche, die im Wesentlichen aus der Zeit der Kreuzfahrer stammt, baulich entdecken kann, beschreibt Georg Röwekamp, Repräsentant des „Deutschen Vereins vom Heiligen Lande“ in Jerusalem. Und was man nachts in dieser Kirche erleben kann, schildert Margareta Gruber, Professorin für Biblische Theologie an der Hochschule Vallendar. Röwekamp stellt außerdem in einem Überblicksartikel die über 50 Nachbauten des Heiligen Grabes oder gar der Grabeskirche vor, die sich an verschiedenen Orten in Europa finden.

Die jüdische Sicht auf das Grab Jesu – von der volkstümlichen Polemik im Mittelalter bis zur neuen Sicht auf Jesus durch jüdische Gelehrte im 20. Jahrhundert – beschreibt die in Jerusalem arbeitende Theologin und Judaistin Tamar A. Avraham. In den Büchertipps werden einige vertiefende Werke zum Thema gezeigt. Und die Veranstaltungshinweise enthalten drei Studientage, die März und Juni zum Thema „Das Grab Jesu“ angeboten werden.


Welt und Umwelt der Bibel 1/2019, Das Grab Jesu – Geschichte und Geheimnis, ist für 11,30 Euro im Zeitschriftenfachhandel erhältlich und – auch in größerer Stückzahl sowie als Abonnement – direkt bei:
Katholisches Bibelwerk e.V.
Postfach 150 365
D-70076 Stuttgart
E-Mail: bibelinfo@bibelwerk.de
Tel. +49-(0)711 619 20-50
www.bibelwerk.de

Quelle: Bibelwerk

 
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