lb fr pt en de
Jahr A (2022-2023)  
8. Juni 2023

Die Kirche ist niemals am Ende

Kommentar zu Fronleichnam von P. Théo Klein SCJ (11.06.23)

Im 6. Kapitel des Johannesevangeliums spricht Jesu in diesem sakramentalen Wort von sich selbst. Sakramental meint immer offen und verhüllt zugleich. Das ist diese scheinbar paradoxe Art, wie Gott sich selbst zeigt: offen und doch verhüllt. Dieses sakramentale Wort gibt uns eine Antwort auf die Frage: Wie finde ich Gott? Wie komme ich zu Gott? Was ist dieser Weg? Dieses sakramentale Wort macht uns mehr als deutlich, was die Kirche jedem tut. Diese Perikope möchte uns in Erinnerung rufen, das sakramentale Wort ernst zu nehmen, zu feiern, zu begehen, damit Begegnung stattfindet.

Damals zur Zeit Jesu nahmen die Juden Anstoß an seinen Worten: „Wie kann er uns sein Fleisch zu essen geben?“ Die ganze Situation spitzte sich zu, weil Jesus nichts von seinen Worten zurücknahm, sondern noch verstärkte. Die Juden konnten es nicht glauben. Sie gingen weg.

Heute gibt es viele, auch innerhalb der Kirche, für die diese glaubensstarken Worte Schwierigkeiten und Kopfzerbrechen machen. Jesu Worte passen oft nicht in das System Kirche, das nicht unserem Wunsch entspricht. Manche argumentieren, dass die Kirche am Ende sei, weil die Menschen nicht mehr zum Gottesdienst kommen würden, weil sie sonntags nicht Eucharistie feiern wollen. Es ist eine schleichende Bewegung festzustellen, die das Sakrament der Eucharistie permanent entwertet und die Worte Jesu „Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist“ über Bord werfen möchte. Von daher versteht es sich, dass Priester und Laien die Eucharistie neu erschließen sollen. Das Sakrament der Eucharistie kann und darf niemals banalisiert und aufgegeben werden. Solange Christus sich selber gibt, auf dem Altar, in der Kommunion, in der eucharistischen Anbetung, ist die Kirche niemals am Ende.

Christus ist nicht nur die große Gabe Gottes, sondern Hingabe für diese Welt. Eucharistie bedeutet, dass Jesus sein Leben für uns hingegeben hat. Sie kostet ihm das Leben. Eucharistie feiern und aus ihr leben ist Teilnahme am Todesgehorsam Jesu, der sein Leben hingegeben hat zur Vergebung der Sünden. Verstehen wir, dass die Gabe, die Christus uns bringt, seine eigene Hingabe ist, bis zum Verteilen seines eigenes Lebens?

Als Kirche sind wir durch diese Gabe und Hingabe in diese Bewegung hineingenommen. Täglich sind wir von Christus eingeladen, in diese sakramentale Gemeinschaft einzutreten. Viele Heilige und vorbildliche Christen haben in der Eucharistie und in der der Anbetung dieser Speise ihr Leben gefunden, um ihren Weg der Ganzhingabe in der Proexistenz mit Christus zum Vater zu gehen. Denken wir an die hl. Klara, den hl. Nikolaus von der Flüe oder im 20. Jahrhundert Charles de Foucauld, Mutter Teresa und ihre Schwestern in den Elendsvierteln der Welt oder der von Papst Franziskus seliggesprochene Märtyrer Pater Janos Brenner, Zisterziensermönch und unzählige andere. Diese Zeugnisse bestätigen die Kernmitte des christlichen Glaubens, dass die Worte Jesu nicht unverbindlich, sondern pure Vitalität sind.

Théo KLEIN s.c.j.
 
Ä e r z b i s t u m    L ë t z e b u e r g   .   A r c h e v ê c h é   d e   L u x e m b o u r g    .   
YouTube
SoundCloud
Twitter
Instagram
Facebook
Flickr
Service Kommunikatioun a Press . Service Communication et Presse
Äerzbistum Lëtzebuerg . Archevêché de Luxembourg

© Verschidde Rechter reservéiert . Certains droits réservés
Dateschutz . Protection des données
Ëmweltschutz . Protection de l'environnement
5 avenue Marie-Thérèse
Bâtiment H, 1er Étage
L-2132 Luxembourg
+352 44 74 34 01
com@cathol.lu