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Rieden & Interviewen . Discours & entretiens  
24. September 2015

„Es ist unsere Pflicht als Christen, Flüchtlinge aufzunehmen“

Erzbischof Jean-Claude Hollerich wurde eingeladen die Predigt zu halten während der Messe für Europa, diesen Mittwoch in Brüssel

Erzbischof Jean-Claude Hollerich, Mitglied der COMECE und Erzbischof von Luxemburg, jenem Land, das derzeit die EU-Ratspräsidentschaft innehat, wurde eingeladen, die Predigt zu halten während der Messe für Europa, die am 23. September in Brüssel stattfand.

Während zur selben Zeit eine außerordentliche Tagung des Europäischen Rates über die Flüchtlingskrise in Brüssel stattfand, forderte Erzbischof Hollerich Christen dazu auf, offen und gastfreundlich zu sein: „Wie könnten wir nicht auf diese Herausforderungen antworten, wenn viele Flüchtlinge an die Tür unserer Länder klopfen. Es ist der Heilige Geist, der uns auffordert, unsere Herzen zu öffnen für das Elend der anderen. Es ist der Heilige Geist, der uns einlädt, unsere Brüder und Schwestern aus Ländern, in denen Krieg und Verfolgung herrschen, willkommen zu heißen.“

Er betonte, dass dieser Geist der Aufnahme nicht auf der Weitergabe von vorübergehenden Emotionen basiere, sondern in den Grundwerten der Seele Europas verwurzelt sein sollte: „Ich spreche nicht von den schlichten Emotionen, die uns packen, wenn wir das Bild eines jungen Kind sehen, das gestorben ist. Ich spreche nicht von einer Ideologie des Empfangens, die blind für die wirklichen Probleme ist, die Probleme der Inkulturation und des Zusammenlebens. Dennoch, trotz der Probleme und der Komplexität der Sachverhalte darf Europa nicht seine Seele verlieren, indem es jene Werte aufgibt, die uns am Herzen liegen.“

Er erinnerte die Christen an die Pflicht, Flüchtlinge aufzunehmen, unabhängig von ihrer Konfession: „Wir wären merkwürdige Christen, wenn wir nur jenen zu Hilfe kommen, die unseren Glauben teilen. Der christliche Charakter Europas ist wirklich dann in Gefahr, wenn wir den Werten des Evangeliums nicht mehr folgen.“

Erzbischof Hollerich sieht in dieser Krise eine Chance für Europa: „Vielleicht wird dieses Europa erneuert, wenn es wagt zu teilen. Vielleicht wird Europa von seinen Bürgern mehr geliebt, wenn wir es wagen, eine Außenpolitik zu machen mit einem klaren und starken Engagement für den Frieden, für Frieden, der auf Gerechtigkeit beruht. (…) Wir haben jetzt die Chance, eine neue europäische Identität zu schaffen, auf Basis jener Werte, die uns wichtig sind. Hören wir auf den Geist, der am Werk ist in unserer Zeit, und nutzen wir unsere Chance.“

Mit einem Dank an alle Politiker und Politikerinnen der Europäischen Union, die sich in den vergangenen Wochen für die Würde derjenigen, die an unsere Tür klopfen, eingesetzt haben, schloss er seine Predigt ab.

Die Kollekte wurde für die Josefa-Stiftung erhoben, deren Aufgabe es ist, Personen, die durch die Migration geschwächt sind, zu empfangen, unterzubringen und zu begleiten.

Die Messe für Europa wird jedes Jahr von der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft (COMECE) anlässlich des Wiederzusammentretens der europäischen Institutionen im September organisiert, dies in Zusammenarbeit mit der Diözese von Mecheln-Brüssel und jenem Bischof der COMECE, dessen Land den Vorsitz des EU-Rates innehat.

Fotos der Messe für Europa: https://flic.kr/s/aHskm1ZGS6

 
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