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Jahr A (2022-2023)  
23. November 2023

Alle werden aufgerichtet werden

Kommentar zu Christkönig von Daniel Graul (26.11.2023)

Am Christkönigssonntag heißt es im Gottesdienst vor dem Hochgebet:
Wenn einst die ganze Schöpfung seiner Herrschaft unterworfen ist, wird er dir, seinem Vater, das ewige, alles umfassende Reich übergeben: das Reich der Wahrheit und des Lebens, das Reich der Heiligkeit und der Gnade, das Reich der Gerechtigkeit, der Liebe und des Frieden.

Am Christkönigssonntag und im Evangelium des Weltgerichts geht es nicht um das Gericht mit dem strengen Richter und dessen Folterqualen, so wie es früher dargestellt wurde. Es geht darum, was wir in Liebe für den Nächsten getan haben.

Zuerst hat Christus, der Herr und König, sich selbst an die Seite der Schwachen und Armen gestellt. Jesus hat Gottes Reich verwirklicht durch seine Nähe und Zärtlichkeit zu uns. Er ist der Hirte, von dem bereits beim Propheten Ezechiel die Rede ist. Dabei geht es um Fürsorge und Liebe des Hirten zu seiner Herde. Dieser Hirte sucht uns, kümmert sich um uns, holt uns zurück, lässt uns ausruhen, behütet uns und sorgt sich um uns. Dieser Hirte steht für Jesus Christus.

Das Evangelium lädt uns ein, die Nähe und die fürsorgliche Liebe als Lebensregel zu übernehmen. Daran werden wir gemessen. Jesus fragt uns: Was tust du? Viele Menschen denken heute eher: Was kann ich schon tun? Die anderen werden es schon tun.

Jesus macht aber deutlich, dass jeder von uns und jedes persönliche Handeln von Bedeutung sind. Christus sagt: Ich war ein Flüchtling, und ihr habt mich aufgenommen. Ich war arbeitslos, und ihr habt mir eine Chance gegeben. Ich war krank, und ihr habt euch um mich gekümmert. Das Evangelium verweist auf die Liebe. Wer sich in der Liebe bewährt, steht auf der Seite des Lebens.

Nun stellt sich die Frage: Ist der Glaube an Gott dann noch notwendig? Wenn wir ehrlich mit uns selbst sind, dann müssen wir zugeben, dass keiner von uns vollkommen ist. Wir Christen sind der Überzeugung, dass durch Gottes Barmherzigkeit uns das zugute kommt, was uns oft hier auf Erden fehlt. Gott gibt uns immer wieder die Möglichkeit neu zu beginnen. Gott hilft uns auch, damit wir uns von der Ich-Bezogenheit und der Sucht nach mehr befreien und so zu Menschen werden, die die Verantwortung gegenüber Gott und den Mitmenschen ernst nehmen. Und uns an Werten wie Wahrheit, Ehrlichkeit, Fairness, Respekt und Hilfsbereitschaft orientieren, um so das Reich der Gerechtigkeit, der Liebe und des Friedens aufzubauen.

Jesus stellt uns vor Gott, damit er uns den Weg zeigt, wie wir als Einzelne, als Gesellschaft und als Kirche im Inneren gesund werden können. Wir glauben an die Liebe Gottes. Wir empfangen sie immer wieder neu und dürfen sie weitergeben. Im Tagesgebet dieses Hochfestes heißt es: Befreie alle Geschöpfe von der Macht des Bösen. Somit ist das Evangelium vom Weltgericht für mich eine Frohbotschaft. Denn wir alle werden aufgerichtet werden.

Daniel GRAUL
daniel.graul@cathol.lu
 
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