„Aus Angst ließen sie die Türen fest verschlossen“ (Joh 20, 19)

Enttäuschung, Frustration und Angst prägen das Zusammenleben der Freunde Jesu seit den Ereignissen von Jerusalem. Wo war die Begeisterung der Jünger geblieben? Wo die Überzeugung und der Glaube, dass die Worte Jesu die Wahrheit kündeten? Wo die Gewissheit, dass die Wahrheit sie frei machen würde?

Sie hatten Angst und dies machte sie unfrei; sie führte dazu, dass sie sich einsperrten. Niemand von außen legte ihnen diese Fessel an. Sie taten dies, weil ihnen der Glaube fehlte, weil sie die Hoffnung aufgegeben hatten und weil es ihnen an Liebe mangelte.

Ist dies nicht die Situation, in die wir uns in diesen Tagen auch gerne zurückziehen möchten? Die Ereignisse in den letzten Monaten, geprägt von Terror, Bedrohung und Gewalt verleiten uns dazu, uns einzusperren. Wir wollen unter uns sein, Gleichgesinnte, denselben Glauben teilend, um dieselben Werte wissend, in der Hoffnung, dass dieser Kelch an uns vorübergehen möge.

Doch der auferstandene Jesus zeigt uns, dass geschlossene Türen nicht die Antwort sein können auf die universale Osterbotschaft. Denn sein Zuspruch hat Bestand: „In der Welt habt ihr Angst. Doch ihr braucht euch nicht zu fürchten: Ich habe die Welt besiegt“ (Joh 16, 33).

(Quelle: wort.lu)

Mehr zum Thema: Alle „Wegweiser“-Texte finden Sie hier…