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6. Juli 2019

Geht!

Der Kommentar zum 14. Sonntag im Jahreskreis von Patrick Muller (7.7.2019)

Im Evangelium dieses Sonntags stiftet Jesus die Kirche als missionarische Kirche. Er sagt nicht mehr „Folge mir nach“, wie noch einige Verse davor im Lukasevangelium, sondern „Geh mir voraus“ in alle Städte und Ortschaften, in die er selbst gehen will. Jesus will bestimmt in unsere Häuser und Städte, Altenheime und Krankenhäuser, Gefängnisse, Armenviertel und Flüchtlingslager gehen. Er kennt unsere Kirchen und Sakristeien. Er sendet uns deshalb in die anderen Orte und Sparten der Gesellschaft, wo man ihn immer weniger kennt; zu den Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen und Familien, zu den Armen aber auch zu den Reichen, den Intellektuellen und den Mächtigen, mögen unter ihnen auch „Wölfe“ sein die uns nicht freundlich aufnehmen. Nur bei Lukas finden wir eine Doppelung zur Aussendung der Zwölf. Während diese sich noch eher auf das Volk Israel bezieht, wird mit der Aussendung der 72 die Mission klar auf alle Völker ausgedehnt. Die Zahl 72 entspricht nämlich der Zahl der Völker der Erde nach Genesis 10, wie in dem Kommentar des Schott-Messbuchs zu lesen ist, welcher diese Zeitung löblicherweise immer mit den Sonntagslesungen abdruckt.

Friede sei mit euch

Das sollen wir als erstes den Menschen sagen, zu denen Jesus uns schickt, nicht komplizierte Dogmen oder Belehrungen. Ich bin jedes Mal aufs Neue überrascht, wenn der Bischof bei der Eröffnung der Messfeier die Gemeinde nach dem Kreuzzeichen mit den Worten „Der Friede sei mit euch“ begrüßt. Jesus selbst hat dies als erstes seinen hinter verschlossenen Türen hockenden Jüngern am Osterabend gesagt, verbunden mit den Sendungsworten „Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.“ Es darf nicht beim frommen Gedächtnis an ihn hinter verschlossenen Türen bleiben. Schon das hebräische Wort „Shalom“ für Frieden umfasst nicht nur die Abwesenheit von Krieg. Es hat immer auch die Bedeutung von Heil. „Heilt die Kranken, die dort sind“ trägt Jesus seinen Jüngern auf. Friede gilt als Gabe Gottes. Im Friedensgebet vor der Kommunion in der Messe werden wir daran erinnert, dass der Herr zu seinen Aposteln gesagt hat „Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch.“ In Anlehnung an den Epheserbrief betet der Priester an dieser Stelle in der Fastenzeit sogar „Christus ist unser Friede und unsere Versöhnung“. Die Botschaft, die wir den Menschen bringen sollen ist also letztlich Jesus Christus selbst.

Freut euch

Die Jünger berichten Jesus voll Freude ihre ersten missionarischen Erfolge. Jesus aber warnt davor sich über Erfolg oder auch Misserfolg zu freuen oder zu betrüben. Erfolg ist im Auftrag nicht eingeschlossen. Der wahre Erfolg liegt beim Herrn der Aufträge, der durch sein Kreuz Tod und Satan besiegt hat. Durch ihn, den Auferstandenen, und mit ihm und in ihm sind unsere Namen im Himmel verzeichnet. Das soll der Grund unserer Freude sein.

Ich darf mich an dieser Stelle einstweilen freudig verabschieden. Ich tue es mit dem letzten Satz der Eucharistiefeier, zur Entlassung, welcher an diesem Sonntag ein besonderes Relief bekommt: Gehet hin in Frieden.

Quelle: Luxemburger Wort

Patrick MULLER
patrick.muller@cathol.lu
 
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