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12. Januar 2019

Jesus und sein Evangelium nicht aus den Augen verlieren

Der Kommentar zum Sonntag, Taufe des Herrn, von Jean-Jacques Flammang SCJ (13.1.2019)

Lk 3, 15-16.21-22

Als der populäre französische Musiker Vianney in einem Interview auf seinen Namen angesprochen wurde, verwies er auf den heiligen Pfarrer von Ars und erzählte von seinem katholischen Glauben. Vor seinen beeindruckten Fans bezeugte er, sein Taufname bedeute ihm viel, er sei ihm stets Ansporn, Jesus und sein Evangelium nicht aus den Augen zu verlieren.

So sagt Taufe immer etwas über den Getauften und seine Gottesbeziehung aus. Und das verbindet dann auch die christliche Taufe mit der Taufe, die Johannes im Jordan spendete.

Damals ließen Menschen sich taufen, da sie auf die Predigt des Johannes hin ihre Beziehung zu Gott in aller Öffentlichkeit zeigen und bezeugen wollten. Sie waren überzeugt, dass Gott bald kommen werde, um jeden Baum, der keine guten Früchte hervorbringt, umzuhauen und ins Feuer zu werfen. Was also tun? Sich bekehren und sich taufen lassen.

So kam denn auch Jesus zur Taufe.

Er selbst war zwar kein Sünder, wollte aber mit der Taufe, wie viele andere, seine Gottesbeziehung bezeugen, mehr noch: Er wollte in aller Öffentlichkeit den Menschen mitteilen, wer denn nun Gott wirklich sei und wie er unter uns Menschen und mit uns Menschen wirken wolle.

„Willst du wissen, wie Gott ist, dann schau dir Jesus genau an“, so könnte man das zusammenfassen, was sich am Jordan bei der Taufe Jesu ereignet hat. Der Evangelist Lukas berichtet: Auf Jesus kam der Heilige Geist, in Gestalt einer Taube, herab, und von ihm sagte dann die Stimme aus dem Himmel: „Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Gefallen gefunden.“

Bei der Taufe Jesu, wie auch schon mit dem Besuch der Weisen und etwas später auf der Hochzeit in Kana, geschieht Epiphanie, Erscheinung des Herrn unter den Menschen. Die kirchliche Liturgie nennt die drei Ereignisse miteinander, denn alle drei bezeugen sie, wer Gott ist.

Hatte Johannes mit seiner Taufe noch zu verstehen gegeben, dass die Menschen sich bekehren und gute Werke tun müssten, sonst würde der kommende Gott sie zerstören, so zeigt Jesus nun ein ganz anderes Gottesbild.

Mit den Sündern steigt er, Gott der Sohn, in den Jordan hinab, lässt sich von Johannes taufen und bezeugt, mit dem Vater und dem Heiligen Geist, dass Gott die Sünder nicht verachtet oder gar zerstört, sondern dass er sich ihnen zuwendet und ihnen Rettung ermöglicht.

So berichtet Lukas dann auch, kurz nach der Taufe Jesu, von der Berufung des Zöllners Levi. Die gerechten Menschen kritisieren Jesus, weil er gerade diesen in ihren Augen schlechten Menschen beruft. Er aber gibt ihnen zu verstehen: „Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken.“

Mit der Taufe Jesu hat die Taufe des Johannes ihr gutes Ende gefunden. „Nach mir kommt einer …“ hatte er gepredigt. Dieser ist nun da: Jesus, dessen Namen nicht bedeutet „Gott verurteilt und verdammt“, sondern „Gott rettet“.

Ihn und sein Evangelium nicht aus den Augen zu verlieren, ist Auftrag der Christen, denn bei ihm findet die Menschheit den Weg, die Wahrheit und das Leben.

Quelle: Luxemburger Wort

Jean-Jacques FLAMMANG SCJ
 
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