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Jahr A (2022-2023)  
16. November 2023

Was sind Deine – was sind meine Talente – und wie setzen wir sie ein?

Kommentar zum 33. Sonntag von Milly Hellers (19.11.2023)

Die erste Lesung und auch das Evangelium erörtern das Thema menschlicher Talente und Fähigkeiten. Sie konfrontieren uns mit der Frage, ob wir die Talente und Fähigkeiten anderer wahrnehmen und wertschätzen, aber auch, ob wir mit den Talenten, die uns anvertraut sind, verantwortlich umgehen.

Die Lesung aus dem Buch der Sprichwörter spricht über die Fähigkeiten und Talente einer Frau - einer tüchtigen Frau! Der Autor beschreibt diese mit den Worten: Die tüchtige Frau „übertrifft alle Perlen an Wert. Das Herz ihres Mannes vertraut auf sie und es fehlt ihm nicht an Gewinn. Sie tut ihm Gutes … alle Tage ihres Lebens.“

Die tüchtige Frau, die hier gelobt wird – dazu in Zeiten wo sich eine fast noch entschuldigen musste eine Frau zu sein – ist eine kluge, fleißige, schlaue, arbeitende… Frau. Dieser Text lädt ein zur Aufmerksamkeit gegenüber unseren Nächsten. Erkennen wir ihre Talente, be-achten wir sie, sagen wir den betroffenen Frauen (und Männern), Kindern, Eltern, … wie sehr ihr Dasein in unserem Leben den Wert der Perlen übertrifft? Es ist nie zu spät einen Menschen wertzuschätzen – sind wir doch (leider) oft versucht, nur das zu sehen, was wir als ungenügend einstufen. Es ist nie zu spät den Blick in wertschätzender Weise auf die Talente unserer Nächsten zu richten. Fangen wir an – heute!

Auch im Evangelium geht es um ’Talente’. „Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Mann, der auf Reisen ging. Er rief seine Diener und vertraute ihnen sein Vermögen an... “. Anderen sein Vermögen anvertrauen – geht nur mit Vertrauen.
Der Hausherr kannte seine Leute. Deshalb bekam nicht jeder die gleiche Summe an Talenten. Im Wissen, dass damals allein ein Talent einem wahren Vermögen – etwa einem zwanzigjährigen Gehalt – entsprach, ist das Vertrauen dieses Meisters sehr bemerkenswert.

Ich wage eine Interpretation. Der Herr, der auf Reisen ging, das ist Jesus selbst. Die DienerInnen, das sind wir. Das Vermögen, das er uns anvertraut, das ist die Schöpfung, die kulturelle und biologische Vielfalt, die Bodenschätze, der friedliche Zusammenhalt, die Armen und die Schwachen, die Flüchtlinge und die Obdachlosen … Er ist weg – ja ’auf Reisen’ aber dennoch ist er mit uns auf dem Weg – und vertraut uns, entsprechend unseren jeweiligen Fähigkeiten, Verantwortungen an. Was tun - fühlen wir uns doch oft eher macht- und hilflos?
Dennoch, seine Gegenwart – und somit seine Sehnsucht – die können wir vielleicht ’erfahren’ im ’persönlichen Gespräch mit IHM’, im Bibelaustausch mit anderen, in der liturgischen Gemeinschaft. In unserem Nächsten begegnet uns Jesus, in Familie und Büro, auf der Straße, in der Schule, im Altenheim und im Gefängnis…

Mit diesen Worten fragt uns Jesus, mit welchem Diener wir uns, identifizieren (möchten). Mit demjenigen, dem viel anvertraut wurde und der deshalb – trotz Schwächen und Verletzlichkeit – „investiert“ hat? Oder mit demjenigen, der aus Angst zu scheitern, weil ihm Selbstvertrauen – und Gottvertrauen fehlte, nichts tat und das ihm anvertraute Talent vergrub? Wie handeln wir gegenüber Themen, die mutige Entscheidungen und Taten fordern?

Lesung und Evangelium fordern uns heraus. Erkennen wir die Talente unserer Nächsten? Erkennen wir in unserem Umfeld die Bedürfnisse, wo wir die uns geschenkten Talente einbringen können? Allein schaffen wir das nicht. ER muss uns dabei helfen.

Danken wir IHM die Talente, die ER uns geschenkt hat und für die wohlwollende Barmherzigkeit unserer ’Faulheit’ und Schwachheit gegenüber. Bitten wir IHN darum, dass ER uns zeigen möge, wie und wo wir diese seinem Willen entsprechend, einbringen können.

Milly HELLERS
milly.hellers@cathol.lu
 
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