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Jahr C (2015-2016)  
10. September 2016

Fitness für die Seele

11.09.2016

Lk 15, 1-32

Im Evangelium der heiligen Messe dieses Sonntags erklärt uns Jesus „Im Himmel wird mehr Freude herrschen über einen einzigen Sünder, der umkehrt, als über neunundneunzig Gerechte, die es nicht nötig haben umzukehren.“ (Lk 15, 7).

Egal was geschehen ist, Gott ist da und empfängt uns mit offenen Armen, so wie wir weiter im Gleichnis vom verlorenen Sohn lesen können. Welche Güte! Wir selbst wissen aus unserem eigenen Leben, dass Vergeben nicht so einfach ist. Wie schwer wir uns doch tun Menschen zu vergeben, die uns verletzt haben. Gott ist anders. Er umarmt den Rückkehrer liebevoll. Ja noch mehr, er macht sich auf die Suche nach dem Verlorenen: „Wenn einer von euch hundert Schafe hat und eins davon verliert, lässt er dann nicht die neunundneunzig in der Steppe zurück und geht dem verlorenen nach, bis er es findet?“. Gott wird selber aktiv, um unsere Rückkehr zu ermöglichen. Und wie im Gleichnis des verlorenen Schafs, freut er sich darüber uns zu finden. Wir lesen nichts von Vorwürfen, Fragen, Zurechtweisungen und Beschimpfungen. Wir lesen von der Freude, wenn er das Schaf „voll Freude auf die Schultern“ nimmt. Diese Freude hält er nicht für sich, sondern teilt sie mit Nachbarn und Freunden. Welch ein Fest! Gott hat Freude am Vergeben, weil er die Liebe ist. Und weil Gott uns, den Menschen, liebt, will er uns in seiner Nähe wissen.

Diese Nähe, dieses Liebesangebot macht Gott uns im Sakrament der Versöhnung. Doch fällt es vielen schwer, sich auf diese Liebe einzulassen. Viele glauben, dass sie Gott nicht brauchen. Die Welt kann man auch ohne Gott verstehen und erklären. Sie schließen Gott aus ihrem Leben aus. Erinnern möchte ich hier an eine Passage aus der Predigt von Papst Benedikt XVI. anlässlich seiner Amtseinführung: „Wir sind nicht das zufällige und sinnlose Produkt der Evolution. Jeder von uns ist Frucht eines Gedankens Gottes.“ Auch ihnen steht die Liebe Gottes offen, wenn sie sich auch selbst und eigenmächtig dieser Liebe entziehen und sich der Erfahrung des Angenommenseins von einem Größeren entledigen.

Doch wie sieht es mit uns selbst aus? Wie viele von uns, die wir von uns selbst sagen „Ich bin katholisch“, zieren sich, das Liebesangebot von Jesus in Anspruch zu nehmen? Nun kann man vielen keine Vorwürfe machen, da sie einfach aus der Übung gekommen sind. Viele gehen aus Unbeholfenheit, Trägheit oder eben Mangel an Übung nicht zum Sakrament der Versöhnung. Ihnen entgeht ein ganz privater Moment mit Jesus Christus.

Vielleicht können wir uns von den Jugendlichen begeistern lassen und von ihrer Erfahrung während der Weltjugendtage. In den Katechesen in Làzany, Krakau, hat Erzbischof Jean-Claude Hollerich wiederholt auf verschiedenen Ebenen und anhand verschiedener Bibeltexte die Kraft der Versöhnung mit Gott erklärt. Viele haben sich von seinen Worten motivieren lassen, andere durch das Beispiel der Kollegen /-innen, die frohen Mutes von der Beichte zurückkamen. Sie haben erkannt, dass beichten gehen heißt, Jesus zulassen, dass er mich lieben kann. Und viele brauchen diese Liebe – wir alle brauchen diese Liebe. In der Beichte machen wir uns frei von dem, was uns belastet. Ich erlaube Jesus, dass er mich verjüngt, ja verschönert. Beichten ist Fitness für die Seele.

Das Jahr der Barmherzigkeit neigt sich dem Ende zu. Nutzen wir die letzten Wochen dieses heiligen Jahres, um die Angebote der Fitness für die Seele neu anzunehmen. Gehen Sie durch eine der Heiligen Pforten, in der Kathedrale in Luxemburg, in der Basilika in Echternach oder in der Trinitarierkirche in Vianden. Gehen Sie beichten. Erzählen Sie Jesus, was sie bedrückt, lassen Sie sich von Ihm anschauen. Öffnen Sie sich der Liebe Gottes! Werden Sie fit für die nächsten Herausforderungen!

Quelle: Luxemburger Wort

Patrick DE ROND
patrick.derond@cathol.lu
 
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