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13. April 2022

Mit Gott verbunden?

Kommentar zum Gründonnerstag von Fränk Strock (14.4.2022)

Als ich am Morgen des 24. Februar von der russischen Invasion in der Ukraine hörte, war eines der ersten Dinge, die ich gemacht habe, Nachrichten an die Schwestern zu schicken, mit denen ich bei einem europäischen Taizétreffen in derselben Familie untergebracht war. Auch wenn es klar war, dass beide noch in Sicherheit waren, habe ich mir doch Gedanken gemacht. Unser christlicher Glaube hat uns doch tief verbunden, und immer wieder schreiben wir uns.

Als Jesus sich selbst uns schenkte am Gründonnerstag mit den Worten „nehmt und esst, das ist mein Leib“ und „nehmt und trinkt, das ist mein Blut“, schenkte er uns Gläubigen eine der wichtigsten und schönsten Gaben: sich selbst. Der Empfang der Kommunion ermöglicht es Jesus in uns aufzunehmen als reale und geistige Nahrung, die uns auf unserem Lebensweg stärken soll.

Von diesem kleinen Stück Brot, wird wohl kaum jemand satt, doch dadurch, dass er in mich kommt, und meinen Nachbarn, und aber auch in meinen Freund Vitor in Sao Paulo, entsteht für uns alle ein tiefe Verbindung mit allen Christen auf der ganzen Welt. So bringt er mir die Menschen auf der ganzen Welt nahe, die doch durch eine große Distanz von mir getrennt sind: Rodolfo, Vitor und Cicera in Sao Paulo, Aui und Vinai in Thailand, Josep und Iñaki in Katalonien, Ivanka und Iryna aus der Ukraine, Daniel auf Malta, Marti in Finnland, und so viele mehr! Die Liste hat kein Ende!

Aber nicht nur mit den Menschen auf dieser Erde verbindet er uns, auch mit allen denen, die schon von uns gegangen sind. Mit Gründonnerstag beginnt die Erinnerung an den Tod, aber besonders die Auferstehung Jesu. Und mit seiner Auferstehung hat er die Tür zum Vater und zum ewigen Leben für uns geöffnet. Der Empfang dieses kleinen Stück Brotes verbindet uns mit unseren Vorfahren, mit denen, deren Verlust eine tiefe Wunde in unser Herz gerissen hat. Das ist unser Glaube und unsere Hoffnung!

Dies alles klingt sehr schön, doch wie sieht es in der Realität aus? Wir führen Kleinkriege in unseren Familien, in unserer Nachbarschaft, in unseren Pfarreien... Wir schauen oft nur auf das, was uns trennt. Wir reden viel über die Fehler der andern und kritisieren deren Ansichten. Oder wir waschen ihnen gehörig den Kopf!

Ach ja, da war doch noch was mit Waschen! Beim letzten Abendmahl hat Jesus seinen Freunden nicht den Kopf, sondern die Füße gewaschen. Er hat sich hingekniet, und dafür gesorgt, dass es seinen Freunden gut geht. Sollten wir nicht diesem Beispiel folgen und unseren Mitmenschen aufbauend entgegenkommen? Morgen gedenken wir, dass Jesus unsere Verfehlungen mit seinem Kreuz getragen hat. Durch seinen Tod hat er das Erbarmen und Verzeihen Gottes zu uns gebracht. Wie sollten wir denn nicht auch unter uns Verzeihen und Erbarmen walten lassen! Bitten wir nicht jeden Tag „verzeih uns die Schuld, wie auch wir verzeihen…“?

Lasst uns doch das in unsern Fokus nehmen, was uns verbindet: Jesus.
Lasst uns Ihn in uns aufnehmen.
Lasst uns durch Ihn von innen heraus verändert werden!

Fränk STROCK
frank.strock@cathol.lu
 
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