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Oktav 2020 online . Octave 2020 en ligne  
11. Mai 2020

Das Oktavbrot

Eine Oktave wie noch nie! Auf neuen Wegen zu den Menschen!

Mit etwas Nostalgie erinnerte ich mich in diesen Krisentagen des Öfteren an meine Kinderzeit, wie der Vater es nie versäumte, ein Kreuz auf den Rücken des frischgebackenen Brotleibes zu ritzten, bevor es anschnitten wurde. In jener Zeit hatte das Brot einen sehr hohen Stellenwert, besonders in den Augen der Nachkriegsgeneration zu welcher unser Vater zählte. Man ging halt nicht leichtfertig mit dem Brot als Grundnahrungsmittel um. Es war auch ein Zeichen der Gastfreundschaft, das auch unvorhergesehenen Gästen gerne angeboten wurde.

Auf der Suche nach einem Symbol für die diesjährige Muttergottesoktave, die unter besonderen Umständen stattfinden sollte, wurde die Idee eines „Oktavbrotes" geboren. Brotbacken kann verschiedene Zugänge eröffnen. Es führt zu den Menschen, stiftet Gemeinschaft und ist im Herzen des Evangeliums verwurzelt. So wird z. B. im Matthäusevangelium, das Reich Gottes mit einer Frau verglichen, die einen Sauerteig anrührt, um ihn dann unter den Teig zu heben, damit das Ganze aufgeht (Mt 13,33).

Wer bereits einmal Brot gebacken hat, weiß, dass dies eine gewisse Kenntnis und Zeit benötigt. Bei unserem patentierten Oktavbrot besteht das Rezept aus Dinkelmehl, mit einer besonderen Zutat, dem Bohnenkraut nach Hildegard von Bingen (oder einem anderen herzhaften Gewürz). Hierbei geht es aber nicht nur um Backkunst. Vielmehr darum, dass Maria nach Hause eingeladen wird, da die eigentliche Wallfahrt zum Gnadenbild in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie nicht stattfinden kann.

Bereits in der der ersten Oktavwoche fand das Oktavbrot seinen Einzug in das Alltagsleben von Einzelpersonen und Familien und stieß auf ein breites Echo in Ordens-und Sprachengemeinschaften unserer Erzdiözese, wo Portugiesen, Franzosen, Italiener, Engländer, Polen u. a. sich auf diese Weise geschwisterlich mit der Oktave verbunden haben. Sogar eine muslimische Familie aus dem Irak, hat ganz spontan beim „Oktavbrotbacken" mitgemacht.

Bei Vielen blieb es jedoch meistens nicht bloß beim Backen, sondern es wurde auch eine kleine Hausliturgie gefeiert, um das Brot anschließend miteinander zu teilen. Brot verbindet über alle kulturellen, konfessionellen und sprachlichen Barrieren hinweg. Gerade in Zeiten der Isolierung bringt das Teilen des Brotes die Menschen zusammen und wird so zum Zeichen der Gemeinschaft.

Weitere Informationen zum Oktavbrot finden sie auf der Facebookseite Oktavbrout-Le Pain de l’Octave.

Renée SCHMIT
renee.schmit@cathol.lu

Directrice du Centre de formation diocésain Jean XXIII
Déléguée épiscopale à l’Évangélisation et la Formation diocésaine

 
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