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Oppe Kierchen . Églises ouvertes  
4. September 2020

Summer vun den Oppene Kierchen 2020 (X)

D’Kierch zu Osper

Die Sankt Remigius Kirche von Ospern

Die Ortschaft Ospern spielte über viele Jahrhunderte eine bedeutende Rolle in der Region. Sogar Spuren keltischer Behausungen wurden hier gefunden. Als eine der ältesten Pfarreien taucht Ospern seit über tausend Jahren in Urkunden auf. Wahrscheinlich wurde die erste Kirche hier bereits viel früher errichtet.

Die Tatsache, dass es sich beim Patron der Pfarrei um den Hl. Remigius handelt, lässt darauf schließen, dass sie auf spätmerovingische oder frühkarolingische Zeit (7.-8. Jh) zurückgeht. Die wahrscheinlich historische Begebenheit der Taufe des Merowingerkönigs Clovis durch den Hl. Remigius wird mehrmals außen sowie im Inneren der Kirche künstlerisch dargestellt.

Die erste Kirche wurde auf einem römischen Bauwerk errichtet. Zeugnis davon gibt das römische Reliefbild, welches kopfüber ins Mauerwerk eingebaut wurde und welches außen zu sehen ist. Noch heute Bestandteil der 1543 errichteten Kirche ist der Turm, welcher laut Dokumenten auf das Jahr 1043 zurückgeht. Er wurde mehrmals erneuert. Das spätgotische Gewölbe im Inneren aus dem 16. Jh wurde im Laufe der Zeit auch mehrmals renoviert. Es befinden sich auch noch eine Reihe von römischen Sarkophagen auf dem umliegenden alten Friedhof. Das prächtige Eingangsportal, welches heute als Nebenportal dient, stammt von 1768. Darüber die Taufszene von Clovis durch den Hl. Remigius.

Im Innern wartet die ehemalige Dekanatskirche mit einem prächtigen Barockmobiliar auf. Auf dem herrlichen Altar befindet sich in der Mitte ein üppig dekorierter Drehtabernakel, sowie oben die lebendige Darstellung der Taufe des Frankenkönigs Chlodwig durch den heiligen Remigius, angefertigt 1777 von Michel Weyler aus Ettelbrück. Im Sockel (Antependium) befindet sich eine weitere Darstellung der Taufe, diesmal im Holzschnitz. Die beiden Seitenaltäre stammen aus dem Jahr 1735. Auf dem Predigtstuhl befinden sich die Reliefs der vier grossen Kirchenlehrer (1767): der hl. Augustinus, der hl. Ambrosius, der hl. Gregor der Große und der hl. Hieronymus, die gleichzeitig die vier Temperamente und vier Lebensalter symbolisieren. Die beiden grossen Statuen des Hl. Bartholomäus und des Hl. Hubertus stammen aus dem 18. Jahrhundert. Bei dem kleinen Raum mit dem alten Taufbecken (mit der Jahreszahl 1417), der wie eine Seitenkapelle aussieht, handelt es sich um den unteren Teil des Kirchturmes, welcher auf das 11. Jh zurückgeht. Hier findet man in der Außenmauer ein altes Sakramentshäuschen, welches belegt, dass es sich hier um den Altarraum der damaligen Kirche gehandelt hat. In dieser Art Wandschrank wurden die geweihten Hostien aufbewahrt und es brannte ein ewiges Licht, das die Verbindung vom Innenraum zum Friedhof, vom irdischen zum ewigen Leben, symbolisierte. Die Schießschartenform der Fenster lässt vermuten, dass der Turm auch als Wehrturm diente. Über dem heutigen Hauptportal begrüßt Jesus als Hirte, in einem wunderschönen Mosaik dargestellt, die Kirchgänger und alle, die sich diese schöne Kirche anschauen möchten.

Text: Michel Lallemand und Laure Simon

Die Kirche von Ospern ist im Sommer täglich mindestens von 10 bis 16 Uhr geöffnet.


 
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