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27. März 2024

„Werdet zu dem, was ihr aufnehmt: der Leib Christi!“

Kommentar zu Gründonnerstag von Fränk Strock (28.3.2024)

Der Maler hat einen Lehrling, der etwas durch den Wind ist. Jetzt ist es schon das dritte Mal, dass er sich im Farbton geirrt hat, und der Kunde war nicht sehr erfreut. Er wird am nächsten Morgen als Erstes ins Büro bestellt und bekommt den Kopf einmal gründlich gewaschen. Frustriert und lustlos macht er sich nach dieser Kopfwäsche an die Arbeit.

Eine Kopfwäsche ist ja nichts Erfreuliches, besonders als erstes am Morgen. Und keiner von uns mag das, denn es bedeute ja, dass der Meister, oder sonst eine Autoritätsperson, uns seine Richtigstellung nicht einfühlsam und mit Takt erklärt hat, sondern eher aggressiv und bedrohlich.

Da kommt mir Petrus etwas masochistisch vor, wenn er Jesus bittet, nicht nur die Füße, sondern auch die Hände und den Kopf zu waschen (Joh 13,9). Jesus tut das natürlich nicht, denn er hat etwas anderes vor, um Petrus und alle Menschen zu reinigen: Er gibt sich selbst hin am Kreuz, damit wir von unseren Sünden befreit werden. Und er tut sogar noch etwas mehr: er gibt sich uns selbst als Speise. „Das ist mein Leib für euch“ (1Kor 11,24).

Ein Jung fragte in der Erstkommunionvorbereitung: „Dann essen wir ja Menschenfleisch?“ Mit dieser Bemerkung hatte der Junge eine Frage gestellt, die Glaube und Realität miteinander konfrontiert. Natürlich bleibt dieses kleine Stück Brot chemisch gesehen Wasser und Mehl. Doch glauben wir, dass es Jesus selbst ist, der sich uns schenkt. Wir nehmen ihn in uns auf. Und etwas mehr: ein Pater in Wépion führte die Kommunion mit den Worten ein: „Werdet zu dem, was ihr aufnehmt: der Leib Christi!“

Zu dem werden, was wir in uns aufnehmen! Mit anderen Worten, wenn wir den Leib Christi aufnehmen, lassen wir Jesus in uns wirken, damit sein Erbarmen in uns wirken kann, und uns verändert. Ganz nach dem Motto, „wenn man lange mit jemandem abhängt, färbt das ab!“ Lassen wir Jesu Liebe auf uns einwirken, damit sie uns vom Innern heraus verändert nach dem Bild Gottes.

Dies hat nichts zu tun mit einem Science-Fiction Film, in dem ein fremdes Wesen Gewalt über unseren Körper gewinnt, und wir dann willenlos das tun, was dieses Wesen will. Jesus kommt als guter Freund in uns, der uns einlädt, uns zum Guten zu wenden. Doch lässt er uns immer den freien Willen, uns in unserm Rhythmus so zu entwickeln, wie wir das wollen.

Im Epheserbrief schreibt Paulus, was aus uns wird, wenn wir dieser Einladung folgen: „Ihr seid also jetzt nicht mehr Fremde und ohne Bürgerrecht, sondern Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes.“ (2.19) Es ist also nicht wenig, was uns hier angeboten wird.

Fränk STROCK
frank.strock@cathol.lu
 
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