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Jahr A (2019-2020)  
4. Januar 2020

Aufbrechen und Gewohntes verlassen

Kommentar zum Sonntag von Marie-Christine Ries – Epiphanie (05.01.2020)

Was bewegt Menschen dazu aufzubrechen, Gewohntes zu verlassen um Neues zu suchen und zu finden? Wer sind diese Menschen im heutigen Evangelium?

Da sind die Sterndeuter, Fremde, Menschen aus anderen Kulturen oder Religionen, die einem Stern folgen. Ein Stern, der die Geburt eines neuen Königs ankündet. Ein Stern der ihnen so wichtig ist, dass sie sich, mit wertvollen Geschenken auf den Weg machen, um den neugeborenen König zu suchen und zu ehren.

Sie wissen nicht wohin der Weg sie hinführt. Sie brechen auf in der Überzeugung, dass der Stern den Weg zeigen wird. Ihr Ziel ist klar: den neugeborenen König anzubeten und ihm ihre Ehrfurcht zu zeigen. Absichtslos, weil dem neugeborenen König die Ehre gehört.

Sie brechen auf, suchen und finden. Maria und Josef und das Kind.

Maria und Josef sind auch aufgebrochen, sind den beschwerlichen Weg von Nazareth nach Bethlehem gegangen. Sie haben sich auf den Weg gemacht, weil Kaiser August befohlen hat, dass jeder sich in seiner Heimatstadt in die Steuerliste einschreiben lassen muss. Befehl ist Befehl, auch wenn der Zeitpunkt zur Reise denkbar ungünstig ist. Maria und Josef brechen auf im Wissen, dass Gott mit ihnen ist.

Aber eigentlich sind sie schon längst vorher aufgebrochen, in der Tiefe ihres Glaubens. Seit der Verkündigung durch den Engel, ist Maria auf dem Weg mit dem Kind das sie trägt. Auch Josef ist aufgebrochen mit der Botschaft, die der Engel ihm im Traum anvertraut hat.

Für beide ist der Aufbruch eine Antwort auf den Ruf Gottes.

Auf ihrem Weg, suchen die Sterndeuter Informationen im Königspalast bei Herodes. Herodes macht sich nicht auf den Weg, er lässt erstmal die Wahrscheinlichkeit der Geburt eines neuen Königs durch die Schriftgelehrten und Hohepriester nachprüfen, und bittet die Sterndeuter dann um Berichterstattung. Er bleibt in Jerusalem und schmiedet seine Pläne.

Auch die Schriftgelehrten und Hohepriester bleiben in Jerusalem und gehen nicht mir nach Bethlehem. Sie wissen, was in der Schrift steht, doch dieses Wissen bewegt nicht zum Aufbruch. Haben sie die Hoffnung aufgegeben, dass der Erlöser kommt? Oder haben sie Angst, dass Herodes sie der Untreue bezichtigen und mit dem Tode bestrafen wird?

Wer oder was bringt mich heute zum Aufbruch in meinem Glauben in meinem Leben? Welcher Stern zeigt mir den Weg?

Die Antwort ist vielfältig; Menschen, die sich für andere einsetzen, Zeit und Wohnraum zur Verfügung stellen, weil ihr Glaube sie dazu bewegt. Menschen, die ihre Freude am Glauben durch Gesang und Gebet mit anderen teilen. Das gemeinsame Feiern und Beten, sowie das gemeinschaftliche Teilen über Gottes Spuren in meinem alltäglichen Leben, im Leben der Menschen um mich herum. All dies hilft mir, Aufbruch zu wagen.

Wenn ich dann Neues wage, ist es, weil ich glaube, dass Gott mit mir auf dem Weg ist und Er am Anfang dieses Wagnisses steht.

Denn Gott ist aufgebrochen, in Jesus, um selbst Mensch zu werde, damit wir das Leben in Fülle haben.

Quelle: Luxemburger Wort

Marie-Christine RIES
marie-christine.ries@cathol.lu
 
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