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Jahr B (2020-2021)  
9. Januar 2021

Ein neues Jahr im Zeichen des Geistes

Kommentar zum Fest der Taufe des Herrn von Christine Bußhardt (10.01.2021)

„Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben.“
Mit diesem Zitat aus dem Gedicht Stufen von Hermann Hesse habe ich das Neue Jahr begonnen, voll Spannung und in Erwartung dessen, was in diesem Jahr wohl vor mir liegt.
Wie schwierig wäre es, wenn es kein Neujahr gäbe?
Welch wunderbare Chance bietet sich uns stattdessen: Regelmäßig nach der Inventur, einer Jahresbilanz und nach Jahresabschluss ist uns eine Zeit für neue Budgetaufstellungen, eine neue Agenda und ein neues Programm vorgegeben.
Mit dem Jahreswechsel darf ich mir, ohne zu fürchten belächelt zu werden, laut überlegen, welche Schwerpunkte ich im Neuen Jahr beruflich oder privat setzen möchte. Ich darf mich verändern wollen, Neues ausprobieren und mir neue Ziele setzen. Neues Spiel, neues Glück.
Zu fast keinem anderen Moment im Jahr akzeptieren unsere Mitmenschen leichter neue Ideen und Vorschläge, so meine Erfahrung jedenfalls, solange sie uns selbst betreffen.
„Bereit zum Abschied sein und Neubeginne, um sich in Tapferkeit und ohne Trauern in andre, neue Bindungen zu geben.“, so formuliert es Hesse in seinem Gedicht.
Wie passend, dass am kommenden Sonntag die Taufe Jesu im Mittelpunkt der Lesungen steht. Der Evangelist Markus markiert mit der Taufe Jesu den Beginn einer neuen Zeit. Nur ein Zitat aus dem Buch des Propheten Jesaja lässt erkennen, dass dieser neuen Frohbotschaft eine alte Botschaft vorausgeht.
Die orthodoxe Theophanie (siehe Bild) versinnbildlicht das Geschehene. Wir sehen
eine Taube als Zeichen des Heiligen Geistes aus dem Himmel auf Jesus herabkommen. Seit Anbeginn der Zeit geschieht Neues, so die biblische Botschaft, immer durch die Kraft des Heiligen Geistes, dem Geist Gottes also.
Seitdem gilt allen Getauften dieselbe Zusage – nämlich die Gabe des Heiligen Geistes.
In der deutschen Übersetzung des Liedes und Gebetes Veni Creator Spiritus von Friedrich Dörr, die mich seit meiner Jugendzeit begleitet, erfährt man, was wir von diesem Heiligen Geist für unser Leben erwarten können:

Bildausschnitt Theophanie – Taufe Christi; Orthodoxe Ikone

„Komm, Heil’ger Geist, der Leben schafft,
erfülle uns mit deiner Kraft. …
Komm, Tröster, der die Herzen lenkt,
du Beistand, den der Vater schenkt;
aus dir strömt Leben, Licht und Glut,
du gibst uns Schwachen Kraft und Mut.
Entflamme Sinne und Gemüt,
dass Liebe unser Herz durchglüht
und unser schwaches Fleisch und Blut
in deiner Kraft das Gute tut.
Die Macht des Bösen banne weit,
schenk deinen Frieden allezeit.
Erhalte uns auf rechter Bahn,
dass Unheil uns nicht schaden kann.
Lass gläubig uns den Vater sehn,
sein Ebenbild, den Sohn, verstehn
und dir vertraun, der uns durchdringt
und uns das Leben Gottes bringt….
Amen.“

Schöner und vertrauter kann für mich nicht ausgedrückt werden, welche Zusage für jeden Christen in der Taufe steckt. Meist erinnern wir uns nur anhand von Erzählungen, Fotos, der Taufkerze und vielleicht der Taufurkunde an die Umstände unserer Taufe. Grund genug um das, was uns damals zugesagt wurde, nochmals bewusst bestätigt zu bekommen: Dies geschieht bei der Firmung. Mit dem französischen Wort Confirmation wird sofort klar: Das Sakrament der Firmung bestätigt Gottes Zuwendung zu uns durch seinen Guten Geist auf ein Neues.
Ich wünsche uns allen und besonders denen, die sich auf die Firmung vorbereiten,
ein gutes Jahr 2021, ein Jahr im Zeichen des Heiligen Geistes.

Christine BUßHARDT
christine.busshardt@cathol.lu
 
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