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Jahr B (2020-2021)  
7. Mai 2021

Alles anders, oder?

Kommentar zum 6. Ostersonntag von Fränk Strock (9.5.2021)

Alles anders, oder?

Am Sonntag geht die Muttergottesoktave zu Ende und es ist, wie im letzten Jahr, alles anders, gleich dem Thema der diesjährigen Ausgabe: „auf einmal war Alles anders“. Und die Frage darf gestellt werden, wie es in den nächsten Jahren mit der Oktave weitergeht:
Wie wird es mit der Pandemie dann aussehen? Wir hoffen alle, dass wir in unseren Breitengraden bis dahin wieder ein „normales Leben“ führen dürfen. Alles wieder in Butter; können (besser gesagt: sollen) wir nach zwei schwierigen Jahren zur alten Tagesordnung übergehen? (Und diese Frage gilt nicht nur für das kirchliche traditionelle Leben, sondern auch für unsere Gesellschaft.)
Wollen wir einen neuen Weg einschlagen?

In der 1. Lesung dieses Sonntags wird uns ein richtungweisendes Erlebnis Petri überbracht: er wird in das Haus des Kornelius geschickt und muss miterleben, wie der Heilige Geist in einem Menschen wirkt, obwohl er weder Jude noch Christ ist. Petrus kommt nicht umhin, diesen Mann mit seiner Familie zu taufen. Ja, für den treuen Juden Petrus, war auf einmal alles anders.

Es darf aber nicht vergessen werden, dass dieses Erlebnis für Petrus eine Vorgeschichte hat. Während einem Gebet wurde er hungrig und Gott stellte ihm eine Schüssel mit Speisen hin, die ein Jude nicht essen durfte, weil sie als unrein galten. Drei Mal sagte Gott ihm: „Was ich für rein erkläre, darfst du nicht als unrein erklären!“ (Apg 10,10-16)
Auf einmal war alles anders für Petrus und seine Glaubenssätze wurden in Frage gestellt. Kurz darauf musste er sich dafür vor der Gemeinde in Jerusalem rechtfertigen, was sicher nicht einfach war.

Auch für Kornelius wurde alles anders: er war zwar schon gottesfürchtig und gut zu der einheimischen Bevölkerung, doch kannte er Jesus nicht. Ihm erschien ein Engel, der ihm aufgab, zu veranlassen, dass Petrus in sein Haus komme. Aus dem römischen Hauptmann wurde ein gläubiger Christ. Wie sein Leben danach weiterging erzählt uns die Bibel nicht, aber er schlug sicher danach einen neuen Weg ein.

Wie steht es denn nun um uns Christen und unsere katholische Kirche? Vor einiger Zeit nahm ich an einer Versammlung teil und die Frage wurde gestellt, wie wir uns in unserer pastoralen Aufgabe sahen. Zu dritt äußerten wir den Wunsch, neue Wege einzuschlagen, da die bisherigen uns nicht weiterbrachten.
Dieser Punkt der Tagesordnung war damit abgeschlossen, und es wurde zum nächsten übergegangen: die Agenda des Jahres! Es wurde nicht nachgefragt ob es da irgendwelche Ideen gebe, was verändert werden müsste.

Ja, so ist es mit uns Menschen: es ist doch immer einfacher mit dem weiter zu machen, was wir kennen, als Neuland zu betreten.
Das Alte gibt uns Sicherheit, wir finden uns zurecht, auch wenn wir wissen, dass es uns nicht weiterbringt.

Im Evangelium heißt es aber: „...ich habe euch erwählt (...), dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt...“ (Joh 15,16). Wie Petrus und Kornelius sind wir aufgerufen uns aufzumachen und mit Gott Neues zu ergründen. Lassen wir uns begeistern und seien wir erfinderisch!

Fränk STROCK
frank.strock@cathol.lu
 
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