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21. Mai 2016

Gott, erzähl mir Dein Geheimnis!

22.05.2016

Joh 16, 12-15

Ich taufe Dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, Amen! In der Erzdiözese Luxemburg wurden im Jahre 2014 offiziell 2 291 Kinder und 25 Erwachsene auf den Namen des christlichen Gottes getauft und am morgigen Dreifaltigkeitssonntag sind wir eingeladen auf dem Fundament des christlichen Glaubensbekenntnisses über das Geheimnis unseres Gottes nachzudenken.

„Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde.“ Die wissenschaftlichen Fakten sind gewaltig. Der Urknall liegt 14,6 Milliarden Jahre zurück und die Galaxie, der unser Sonnensystem angehört, ist so groß, dass ein Lichtstrahl, der in einer Sekunde 300.000 Kilometer zurücklegt, 80.000 Jahre braucht um sie zu durchmessen. Und mittendrin treibt unsere 4,6 Milliarden Jahre alte Erde als winziges Staubkorn. Wenn es wahr ist, dass alles seine Ursachen hat, dann muss dieses ganze Weltall mit seiner genauen Mathematik und auch die Evolution doch von irgendjemand erdacht und angestoßen worden sein. Philosophen und Religionsstifter sprechen vom unbewegten Beweger und denken nach über einen absoluten Gott, dessen schöpferischer Urgedanke und gründende Macht in der Schöpfung durchschimmern.

„Ich glaube an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unseren Herrn.“ Dieser Gott aber mochte in der Welt nicht nur als der Ferne, der Unnahbare und Ewige erscheinen. Deshalb wählte er fern von aller kosmischen Macht das Zeichen des Niedrigen und wurde in Jesus Christus ein Mensch. Heftiger können Sein und Zeit und Materie und Geist nicht aufeinanderprallen. Dreihunderttausend Jahre nachdem der Homo sapiens über die Erde zu gehen lernte, wurde Jesus Christus zu Bethlehem geboren. Zwei Arme, zwei Beine, zwei Ohren, zwei Augen und ein Gesicht, ... er geht, betet, leidet, stirbt und steht auf. Gott lässt sich ein in die Höhen und Niederungen des menschlichen Lebens und riskiert, dass Physik, Biologie, Chemie, Medizin und Technik über ihn triumphieren. Und das ist das Revolutionäre am christlichen Glauben, dass der göttliche Architekt des Universums in Jesus Christus auf uns Menschen zukommt und uns sagt, wer er ist und wie er ist. So wird er für uns Menschen im wahrsten Sinne des Wortes fassbar und zugänglich. Ohne Jesus Christus, die Brücke zwischen Gott und uns Menschen, wäre keine Kommunikation möglich und unsere religiöse Suche liefe ins Leere.

Und Jesus, der Christus, ist unterwegs zu mehr. Er teilt Brot und Wein, wäscht anderen die Füße und geht noch viel weiter. Mit seiner Botschaft, die Stärke Gottes bestünde in seiner Barmherzigkeit und in seiner Geduld, redet und handelt er im Namen seines Vaters, und dieser Anspruch, verbunden mit der Heilszusage an die Gescheiterten, führt zu seiner Verurteilung. Jesus aber steht fest zu seinen Überzeugungen und besiegelt sie mit seinem Tod am Kreuz. Der Gott, der uns in Christus begegnet, hat ein Herz und steht da als Liebender. Mit diesem Gott können wir sprechen. Er ist kein fremdes Wesen, keine Naturgewalt und keine geistlose Materie, sondern er erweist sich als persönliches und göttliches „Du“.

„Ich glaube an den Heiligen Geist.“ Nach der Auferstehung Jesu Christi zieht sich Gott aus dieser Welt nicht zurück, sondern wirkt in ihr in der kreativen Dynamik des göttlichen Geistes. Und diesen Geist braucht die Menschheit, denn er steht für Intelligenz, Freiheit, Gotteserkenntnis, Menschenfreundlichkeit, Wissenschaft, Humor, Heilung, Liebe und Versöhnung.

Bei der Taufe bekennen wir Gott als den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist. Und dieser Glaubenssatz sagt uns, dass Gott uns Menschen sucht und sich uns zeigt. Es gibt eine liebevolle Beziehung zwischen Gott und Mensch. Dies finde ich anziehend und deshalb glaube ich.

Quelle: Luxemburger Wort

Edmond RIES
edmond.ries@cathol.lu
 
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