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Peter von Aspelt: von Luxemburg nach Mainz
Zur Enthüllung einer Statue zu seinen Ehren am Schloss in Aspelt
Peter von Aspelt wird zwischen 1240 und 1245 als Sohn eines nichtadeligen Dienstmannes der Trier Abtei Sankt Maximin geboren. Da die Familie erst zwischen 1250 und 1278 nach Trier zieht und das Bürgerrecht erhält, ist es durchaus wahrscheinlich, dass Peter noch in Aspelt geboren wurde.
Ausgestattet mit politischen Gespür, Wissen und Können, aber auch mit etwas Glück, wurde er zu einem der wichtigsten Staatsmänner seiner Zeit. Als Zünglein an der Waage verhalf er dem Haus Luxemburg zur Hochblüte, weshalb man ihn auf seinem Grabmal durchaus zu Recht als Königsmacher dargestellt hat.
Peter von Aspelt verstarb in der Nacht vom 4. auf den 5. Juni 1320 und wurde in der heute nicht mehr vorhandenen Allerheiligenkapelle des Mainzer Doms zur letzten Ruhe gelegt.
Die Feierlichkeiten zur 700 Jahrfeier des Todestages von Peter von Aspelt fanden nun auf Einladung der Gemeinde Frisingen im Beisein von Großherzog Henri, Staatsminister Xavier Bettel und Weihbischof Leo Wagener statt.
Im Rahmen der Feierlichkeiten verlas Weihbischof Leo - sozusagen als Überraschung - ein Grußwort des Mainzer Bischofs Peter Kohlgraf. Er weist in seiner Grußadresse darauf hin, dass sein Vorgänger im Amt Peter von Aspelt während 14 Jahren Inhaber des Bischofsitzes in Mainz war und sich zeit seines Lebens mit beeindruckender Selbstverständlichkeit im gesamten mitteleuropäischen Raum bewegt hat.
Nach den Reden von Bürgermeister Roger Beissel, Sprach- und Kulturwissenschaftler Jean-Claude Müller, Kulturministerin Sam Tanson und Staatsminister Xavier Bettel enthüllte Großherzog Henri auf dem Vorplatz des Schlosses und der Kirche die Statue zu Ehren von Peter von Aspelt.
"Die Statue wurde von Serge Weis geschaffen. Sie stellt Peter im Alter von Ende 30, Anfang 40 dar. Ein reifer Mann auf dem Weg zu seinem außergewöhnlichen Schicksal. (…)
Péiter vun Uespelt schreitet aus der Vergangenheit kommend, zurück nach Aspelt, in seine neue Zukunft. Er stützt sich am Vorbeigehen auf die 2 Pfeiler seines Wesens.
Glaube: Glaube, auf dessen eine Seite sich die Hand auf die Bibel stützt und mit dem Zeigefinger auf das Buch der Bücher, unmissverständlich, seine Berufung als Mann der Kirche bezeugt.
Wissenschaft: Die andere Hand hält hochkant, mit eingeklemmtem Finger, das Buch der Wissenschaft, die er als Arzt und Gelehrter neben seinem Glauben, (trotz dogmatischen Verboten), vertrat. Das halb offene Buch deutet auf den nie stagnierenden, immer erneuerten Wissensstand, der Finger auf die zwingende Notwendigkeit der Lehre seines unaufhaltsamen Fortschrittes."
(Aus der Broschüre „Vom Leben des Peter von Aspelt und sein Monument‟ von Christiane Bis, Serge Weis und Serge Frantzen, Adm. communale de Frisange, 2021)
Die Gemeinde hatte das Schloss von Aspelt 1991 erworben. Die Besitzerfamilie bewohnte das Schloss bis ins Jahr 2004. Ab 2009 wurde das Schloss instand gesetzt, der Hof, die Gartenanlagen und der Platz vor dem Schloss wieder hergerichtet.