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Wallfaarten . Pèlerinages  
24. Mai 2021

Die Kirche mit Sinn und Leben füllen

Fußwallfahrt Prüm-Waxweiler – seit 160 Jahren gemeinsam zu Willibrord nach Echternach – Gottesdienst mit Kardinal Hollerich

Pfingsten ist im Christentum das Fest, an dem die Gläubigen die Sendung des Geistes Gottes zu den Jüngern Jesu und seine bleibende Gegenwart in der Kirche feiern. In der Westeifel kommt dem noch eine wesentliche Bedeutung hinzu. Dort pilgern die Menschen knapp drei Tage mit der „Fußwallfahrt Prüm-Waxweiler zur Echternacher Springprozession“ und zum Grab des heiligen Willibrord. Diese ehrenhafte Laieninitiative geht von den Brudermeistern, den Vorbetern, unter der Leitung von Alois Engel aus Ellwerath aus.

Üblicherweise startet die große Prozession mit einigen hundert Teilnehmern am frühen Nachmittag des Pfingstsonntags mit der Aussendung der Pilger in der Prümer Basilika und führt am ersten Tag bis nach Waxweiler. Der Ort gilt der Sage nach als Ursprung der Echternacher Springprozession, weil der heilige Willibrord um das Jahr 728 auf der Durchreise dort gepredigt und den Frevlern aufgegeben haben soll, bis zu Buße in Echternach zu springen. Nach dem Ende der Pflichtprozessionen und bischöflichen Pilgerverboten um die Wende des 18./19. Jahrhunderts lebte die große Fußwallfahrt nach Echternach im Jahr 1860 von Waxweiler ausgehend wieder auf. 1861 schlossen sich die Prümer Teilnehmer auf Initiative von Brudermeister Johann Jakob Perrad an. Seitdem wird gemeinsam gewallfahrtet, nunmehr 160 Jahre.

Erneuerung der Kirche in Europa ohne Angst, sondern mit Zuversicht

Ein starkes Zeichen der Verbundenheit über die Landesgrenzen hinaus setzt seit vielen Jahren der Erzbischof von Luxemburg, Jean-Claude Kardinal Hollerich. Regelmäßig besucht er die Pfarrei Waxweiler, mit der er seit über 20 Jahren freundschaftlich verbunden ist und wo er sich „wie zu Hause“ fühlt. Am Pfingstsonntagabend geleitet er die aus Prüm kommenden Wallfahrer zur Pfarrkirche St. Johannes der Täufer und spricht im Rahmen einer feierlichen Segensandacht persönlich zu ihnen.

von links nach rechts: Ordensprälat Friedrich Kreutz, Jean-Claude Kardinal Hollerich, Pfarrer Georg Josef Müller (Foto: Michael Fischer)

Aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie mussten die Fußwallfahrt als auch die Springprozession selbst in Echternach bereits zum zweiten Mal in Folge abgesagt werden. Wie im vergangenen Jahr feierte Kardinal Hollerich, gemeinsam mit Pfarrer Georg Josef Müller aus Waxweiler und Ordensprälat Friedrich Kreutz aus Kyllburg, anstelle der Andacht eine heilige Messe mit den Brudermeistern und vielen Gläubigen in der Pfarrkirche in Waxweiler. „Der heilige Willibrord verbindet uns über die Grenzen hinaus mit Christus, mit Gottvater. Diese Verbindung steht für die Erneuerung der Kirche in Europa, die wir brauchen, ohne Angst, sondern mit Zuversicht.“, so der Kardinal in seinen begrüßenden Worten.

In seiner Predigt, teils in deutscher Sprache und teils in seinem Heimatdialekt, dem Viandener Platt, hob Kardinal Hollerich hervor, dass Willibrord seinerzeit in einer wohlbehüteten Welt lebte, aus der er jedoch ausgebrochen sei, um in unsere Welt, in unsere Dörfer zu kommen, wo menschliches Leben nur wenig Wert hatte. Heute verbreite die Pandemie Angst. Es sei zu hoffen, dass die Bereitschaft wachse, die Botschaft des Kreuzes wieder anzunehmen. Hollerich betonte ganz besonders, dass „Gott unser Kreuz auf sich nimmt und unsere Last trägt“. Diese Botschaft habe auch der heilige Willibrord verkündet und versucht, das Evangelium nicht nur zu predigen, sondern mit Freude zu leben.

Eine sinnhafte Tradition füllt Leben und gibt Orientierung

In Bezug zur pfingstlichen Fußwallfahrt aus der Westeifel zum Grab des großen Heiligen mit europäischem Charakter nach Echternach sei dies ein Zugehen auf Gott, was größer als alles Negative ist. Das alljährliche und gemeinsame Pilgern der Gläubigen zu einem Ziel sei eine Tradition, die das Leben füllt und Orientierung gibt. Sie bringe Sinn und Leben in die Kirche. Am Ende des ergreifenden Gottesdienstes sagte Hollerich, dass die Menschen sich wünschen würden, sich bald wieder gegenseitig in den Arm nehmen zu können. Dies tue der Herrgott mit seinem Segen, den der Kardinal allen Anwesenden mit freudigem Herzen spendete.

Anstatt des offiziellen Programms in der luxemburgischen Abteistadt Echternach am Pfingstdienstag beschränkten sich die Organisatoren dort vorwiegend auf einige Gottesdienste, unter anderen mit dem Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann, und audiovisuelle Beiträge, um die Springprozession als immaterielles Kulturerbe der UNESCO im gesellschaftlichen Bewusstsein gegenwärtig zu halten.

Weitere Informationen sind HIER zu finden…
Siehe auch: http://www.iki.lu/post/show/1

 
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