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Andreas Knapp: noch knapper. 99 Miniaturen über Gott, Welt und Mensch
Religiöses Buch des Monats Juni 2021
Gedichte verdichten Wirklichkeit und fördern zu Tage, was über das Vordergründige, Beweisbare, Offensichtliche hinaus ist. Ihre Bildsprache fordert die eigenen Gedanken zum Tanz auf und führt sie über das allzu Naheliegende des Alltags hinaus zum Mysterium der Dinge. Mit Gedichten lassen sich Zusammenhänge ausdrücken, die sich der Alltags- und Wissenschaftssprache entziehen. Andreas Knapp bringt auf diese Weise Gott und Mensch, Schöpfung und Evolution ins Gespräch. In 99 Miniatur-Gedichten schlägt er einen Bogen vom „Urknall“ („Noch aber gab es kein Ohr / das vom Urknall hätte ertauben können.“) zur Vollendung des Kosmos („Nein! / Am Ende aller Lichtjahre / erdröhnt kein Knall, / ertönt vielmehr / die Symphonie / einer neuen Welt.“).
Dazwischen staunt er über die Evolution, die so eine komplexe Struktur wie das Gehirn hervorgebracht hat, das Fragen zu stellen vermag und dabei ist, die innersten Zusammenhänge der Welt zu entschlüsseln.
Auch für die Kehrseite des menschlichen Wissensdurstes findet er Worte, wie auch für die Paradoxien, die Menschen in der Welt aushalten müssen.
Der fragende und denkende Mensch sucht nach Gründen und fragt sich, ob die Welt Chiffren birgt „eines verborgenen Sinns / der entziffert werden kann.“
Von der Sinnfrage ist es für Knapp nicht weit zur Frage nach Gott, über den er schreibt: „Gott als Liebender / sucht seinesgleichen.“, – und darin den tiefsten Sinn des „Unternehmens Urknall“ erahnt.
Wer als Christ über Gott und die Menschen nachdenkt, kommt an Jesus Christus nicht vorbei. In Jesus habe Gott sich seinen „Wunschtraum vom Menschen erfüllt“ und: „Wie ein Kuss auf unseren Mund / nicht nur den Lippen gilt / sondern uns meint ganz und gar / so ist Jesus Christus / Gottes Kuss / mit dem der Unfassliche / allen Raum und jede Zeit / und die gesamte Menschenkette / umfassend liebkost.“
Andreas Knapp ist Priester in der Ordensgemeinschaft der „Kleinen Brüder vom Evangelium“ und lebt zurzeit in Leipzig. Seine Gedichte öffnen Denkräume und schenken Hoffnung in einer Zeit, in der sich die Kirche viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt und der Glaube in eine tiefe Krise geraten ist. Sie sind eine Einladung, über die Welt zu staunen und den Blick über den Alltag und das auf der Hand Liegende hinaus zu weiten.
Als „Religiöses Buch des Monats“ benennen der Borromäusverein, Bonn, und der St. Michaelsbund, München, monatlich eine religiöse Literaturempfehlung, die inhaltlich-literarisch orientiert ist und auf den wachsenden Sinnhunger unserer Zeit antwortet.
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