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„Klagt in Leid...": Alles Wissenswerte über die Wallfahrt zu „Unserer Lieben Frau von Luxemburg“, der Trösterin der Betrübten.

Der Kirchenhistoriker Georges Hellinghausen sprach mit uns über sein neues Buch. Eine Buchvorstellung ist für den 5. Dezember geplant.

Der Ort, an dem uns Georges Hellinghausen* empfängt, ist ein kleines Museum, das ganz der Trösterin gewidmet ist. Das Interesse, das der Kirchenhistoriker ihr entgegenbringt, ist spürbar, was die im Laufe der Jahre gesammelten Objekte bezeugen: Stiche, Bilder, Statuen, Glasmalereien ..., die aus dem 17. Jahrhundert bis in unsere Zeit stammen. Der Schlüssel zu diesem Ensemble wird bald für alle zugänglich sein: ein Buch mit dem Titel „Klagt in Leid ... 400 Jahre Wallfahrt zu U. L. Frau von Luxemburg, Trösterin der Betrübten“. Fast 380 Seiten, die mit rund 40 Abbildungen illustriert sind. „Es handelt sich um ein Geschichtswerk“, betont Georges Hellinghausen, „aber wir wollten auch einige Dokumente abbilden, die die Geschichte der Wallfahrt erhellen. So findet man beispielsweise das Foto von Papst Johannes Paul II. vor dem Votivaltar, das Foto der Großherzogin Marie Adelheid bei der Schlussprozession oder den Orden des Goldenen Vlieses, der dem Gnadenbild geschenkt wurde.

Das Wesentliche liegt jedoch im Text, der von einem rigorosen wissenschaftlichen Ansatz getragen wird: Sammlung und Analyse von Quellen, Einbeziehung der umfangreichen vorhandenen Literatur, zahlreiche Zitate. Der Historiker erfindet nichts, sondern stützt sich auf Dokumente, deren Solidität er beurteilt, bevor er sie in Betracht zieht oder nicht. Der von Georges Hellinghausen zusammengestellte „Fundus“ ist eine wahre Fundgrube, die untersucht und in Form gebracht werden musste. Er erklärt uns: „Dieses Buch war über mehrere Jahre hinweg der rote Faden meiner Arbeit. Ich habe im Laufe meines Lebens alle möglichen schriftlichen, künstlerischen usw. Zeugnisse über die Wallfahrt zur Trösterin gesammelt. Ich habe all dieses Material und einige Artikel, die ich bereits geschrieben hatte, methodisch aufgegriffen, um diese Studie zu schreiben.“ Das Ergebnis ist ein beeindruckendes Werk, wie es ein solches schon lange nicht mehr gab  - die letzte umfangreiche Arbeit zur Oktavgeschichte wurde 1948 veröffentlicht.

Fünf Hauptkapitel bieten dem Leser einen umfassenden Überblick über Luxemburgs nationale Wallfahrt. „Die Oktav ist auch heute noch das Herzstück des Luxemburger Katholizismus,  ihre Entstehungsgeschichte, ihre Grundlagen und ihre Entwicklung sind unerlässlich, um die Katholiken des Landes zu verstehen“, betont Georges Hellinghausen. Chronologisch sind Zeiträume erkennbar, von denen jeder ein Kapitel bildet. Von 1624 bis zur Französischen Revolution wird die Wallfahrt begründet und entwickelt sich. Ab der Französischen Revolution begannen mehrere sehr konfliktreiche Jahrzehnte, u. a. ab 1830 während der Feindseligkeiten zwischen Belgien und den Niederlanden, in die auch Luxemburg verwickelt war. Ab 1840 wurde die Oktav, besonders unter der Leitung von Mgr Johannes Theodor Laurent, dem zweiten Apostolischen Vikar von Luxemburg, mit ihrer heutigen Struktur wiederbelebt. Während des Zweiten Weltkriegs und in den Jahren danach ist die Verehrung der Consolatrix für die Bevölkerung und vor allem für viele Zwangsrekrutierte von wesentlicher Bedeutung. Seit 1962 schließlich erfährt die Wallfahrt, wie die Kirche insgesamt, die Wirkung von Säkularisierung und Entchristlichung, doch die Oktav bleibt ein zentrales Element im Leben der Kirche und der luxemburgischen Gesellschaft, nicht zuletzt durch ihre Schlussprozession.

Mehrere Exkurse ergänzen die fünf Kapitel. Auf diese Weise geht das Buch auch auf aktuelle Fragen ein und bildet eine Brücke zur Gegenwart der Oktav. Was bedeutet die Wahl „Unserer Lieben Frau“ zur Schutzpatronin? Was ist der Ablass, der während der Oktave empfangen werden kann? Was bedeutet es, eine Statue zu bekleiden? usw. Alle Dimensionen  - historisch, religiös, kulturell und gesellschaftlich  - werden analysiert und dem Leser nahegebracht. Es steht jedem frei, sich Zeile für Zeile in diese Anthologie zu vertiefen oder sie nach Lust und Laune oder aufgrund seiner Fragen durchzupflügen. Das Buch ist für alle interessant, es ist allen Oktav-Pilgern gewidmet, aus Luxemburg und aus dem Ausland.

Georges Hellinghausen wird sein Buch bei einer Präsentation vorstellen und signieren, die am 5. Dezember um 19 Uhr in der Kathedrale stattfinden wird. Ein spannender Abend erwartet Sie!


* Georges Hellinghausen: einige Daten

12. August 1956: Geburt in Luxemburg-Stadt.
1975 bis 1986: Seminar und Studium in Rom und Paris.
4. Juli 1981: Priesterweihe.
1986: Doktorat in Kirchengeschichte und Lizentiat in Theologie.
Seit 1988: Professor am Grand Séminaire Centre Jean XXIII.
Georges Hellinghausen ist Mitglied des Bischofsrats, Bischofsvikar und Dompropst.

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