Lourdes, ein Kraftort des Glaubens

Mal ganz ehrlich: Viele Menschen kommen doch eigentlich ganz gut ohne Gott klar. Leben wir etwa in einer gottlosen Zeit, in der der Mensch sich selbst auf den Platz seines Schöpfers gesetzt hat? Oder haben wir als Christen nur verlernt mit Gott zu rechnen?

Auch wenn nach Corona wieder vieles machbar wurde, so gibt es dennoch die Suchenden nach mehr: Menschen, die tatsächlich noch an Gott glauben; Betende, die wirklich mit Ihm rechnen. Sie sind bereit ihre Komfortzone zu verlassen, um sich nach dem auszustrecken, was sie übersteigt. Als Suchende wissen sie, dass man Gott letztlich nie besitzen kann. Genau davon ist das Pilgern zu einem heiligen Ort der Heilsamkeit ein sichtbarer Ausdruck.

Während der Sommermonate wandelt sich so auch die Kleinstadt Lourdes, am Fuße der Pyrenäen gelegen, zu einem Kraftort des Glaubens, wo Kirche erfahrbar wird. Unzählige Pilger zieht es in die Felsengrotte der Erscheinungen und zur Heilquelle. Aus allen Teilen der Welt versuchen die Menschen hier ihr Glaubenslicht neu zu entzünden und für viele öffnet sich hier auch der Himmel. Im Kontakt, oder wenigstens in Sichtweite mit Kranken oder Menschen mit spezifischen Bedürfnissen, kommen die Pilger an ihre eigenen Grenzen, oder werden sich ihrer Bedürftigkeit bewusster.

Am Ursprung von Lourdes steht die Gottesmutter, die sich damals im Jahr 1858 dem kleinen Hirtenmädchen Bernadette Soubirous zeigte. Diese Begegnung ist kein „Fake“. Wie ließe sich sonst die anhaltende spirituelle Attraktivität von Lourdes erklären? Oder noch anders gefragt: Ist die Welt, in der wir leben, wirklich so gottlos? Spirituelles Erleben steht eigentlich doch hoch im Kurs.

Aus diesem Grund macht sich auch in diesem Jahr wieder eine größere Pilgergruppe aus der Erzdiözese Luxemburg vom 19. bis 25. Juli auf den Weg nach Lourdes. Hier werden Kranke die Unterstützung von Gesunden erfahren, Menschen mit spezifischen Bedürfnissen werden sich als wertgeschätzt erleben und Teil eines größeren Ganzen sein. In Lourdes ist jeder willkommen und jeder darf neu anfangen.

Der Vorsitz der diözesanen Wallfahrt obliegt in diesem Jahr wieder Weihbischof Leo Wagener. Abbé Luc Schreiner, seit Jahren bereits ein treuer Lourdespilger, hat den Predigtdienst übernommen. Zum Wochenende am 22.-23. Juli stoßen dann 200 weitere junge Pilger zur diözesanen Lourdesgruppe hinzu. Gemeinsam mit Jean-Claude Kardinal Hollerich pilgern sie über Lourdes nach Loyola und Braga, um vom 2. bis 6. August in Lissabon an den 37. Weltjugendtagen teilzunehmen.

Livestream:

Zu vermerken gilt auch, dass die internationale Messe in Lourdes am Sonntag, dem 23. Juli um 9.30 Uhr von Jean-Claude Kardinal Hollerich, Erzbischof von Luxemburg, präsidiert wird. Dieser Mega-Festgottesdienst aus der unterirdischen Basilika, sowie die Pilgermesse aus der Lourdesgrotte am 21. Juli um 10.00 Uhr, können Sie auf ktotv.com oder über eine Liveschaltung auf cathol.lu miterleben. Auch Kurznachrichten und Fotos der Wallfahrt wird es täglich auf cathol.lu geben. Schauen auch Sie doch ab dem 20. Juli einfach mal rein.

Renée Schmit
Bischöfliche Beauftragte für Evangelisation