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Den emeritéierten Äerzbëschof

Fernand Franck

"Ut unum sint"

Nach dreizehnjähriger Tätigkeit in Rom als Generalsekretär zweier Päpstlicher Missionswerke (1977-90), wurde der aus Esch-Alzette gebürtige Fernand Franck zweiter Erzbischof von Luxemburg. Die Einheit seiner Diözese sowie der Kirche insgesamt wurde sein Leitmotiv, wie seine an Joh 17,21 angelehnte Devise „Ut unum sint“ verrät. Er ließ alle kirchlichen Strömungen im sich pluralisierenden gesellschaftlichen Umfeld zur Geltung kommen, setzte sich ein für kirchliche Berufe und die Erweiterung der Priesterausbildung durch ein Propädeutisches Jahr, aber auch für ein verstärktes Laienengagement in der Kirche. Die diözesanen Strukturen baute er partizipativ aus, reorganisierte die Territorialpastoral im kooperativen Sinn durch Schaffung von fünf Pastoralregionen und Zusammenfassung der Pfarreien in Pfarrverbänden.

1997/98 kam es zum Abschluss zweier Konventionen mit dem Staat, die sowohl das religiöse Unterrichtswesen in den Primärschulen wie die verschiedenen Sparten der Kultusposten neu regeln.

Fernand Franck führte die Kirche ins 21. Jahrhundert, u. a. durch Formulierung einer historischen Vergebungsbitte der Luxemburger Kirche an Aschermittwoch 2000 und durch Einberufung einer großen Diözesanversammlung („Kirche 2005“), gefolgt von mehreren Pastoralinitiativen auf diözesaner und regionaler Ebene („Dräischrëtt“; „Accueil – für eine hörende und einladende Kirche“).

Hinsichtlich gesellschaftspolitischer Themen, besonders in Zusammenhang mit Gesetzesnovellierungen, setzte er sich auseinander u. a. mit eingetragenen Lebenspartnerschaften, Schwangerschaftsabbruch und Euthanasie. Dabei zeichnete der aufgeschlossene Kirchenmann sich aus durch gemäßigte und ausgewogene Positionen. Er richtete eine Kontaktstelle für Opfer physischer und sexueller Gewalt aus dem kirchlichen Umfeld ein und veröffentlichte zum besseren Schutz entsprechende Leitlinien.

Mgr Franck, der als Erzbischof von Luxemburg mehrere verantwortungsvolle Posten auf dem internationalen Parkett innehatte, ist bis heute Großprior der luxemburgischen Statthalterei des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem und 
Präsident der Kaiser-Karl-Gebetsliga für den Völkerfrieden.

Georges HELLINGHAUSEN
georges.hellinghausen@cathol.lu