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Mehr Anstand und Schamgefühl bitte!
Ein Beitrag für mehr Respekt von Pater Théo Klein SCJ
Niemand bestreitet den negativen und verletzenden Einfluss von allem Obszönem auf die Persönlichkeitsreifung. Alles Obszöne ist ein Übergriff auf die Innerlichkeit und die Würde des Menschen. Dadurch wird der Mensch fremdbestimmt und leider auch krank. Jeder Mensch hat ein Anspruch auf Respekt. Das Schamgefühl und der Anstand schützen die Intimität sowie in Folge auch die Innerlichkeit und die Persönlichkeitsreifung eines jeden Menschen. Umso unverständlicher ist es, warum die Presse in Luxemburg bei dem Gerichtsprozess gegen den ehemaligen Pfarrer von Belair – sowohl den Täter wie auch das Opfer – vor allen Lesern und Leserinnen respektlos und schamlos medial ausgeschlachtet werden. Täter und Opfer haben ein Recht auf Würde, sowohl beim Gerichtsprozess wie auch bei der Berichterstattung in den Medien. Es kann nicht sein, die allgemeine Einstellung, die Öffentlichkeit hätte ein Recht alles zu wissen – das ist einfach absurd! Im Gesundheitswesen wie auch in juristischen und anderen Berufen gibt es das Berufsgeheimnis, um die Würde und Einmaligkeit des Menschen zu schützen. Bei diesen Berufen geht es um Respekt, der sich in Anstand und Schamgefühl ausdrückt. Medien verlieren nichts an ihrer Qualität, wenn sie sich mehr einsetzen für Respekt, Anstand und Schamgefühl.