Zur Entstehung der Luxemburger Marienoktave im 17. Jahrhundert
Consolatrix-Stich, Susanna Verbruggen (Objekt 4/8).
Als Pater Jaques Broquart (S.J.) am 8. Dezember 1624 mit Schülern des Jesuitenkollegs Luxemburg eine Marienstatue aus Lindenholz hinaus auf das Glacis der Festung brachte, ahnte er sicherlich nicht, daß er eine Wallfahrt begründen würde, die noch 400 Jahre später alljährlich zehntausende Pilger anzieht. 2024/2025 werfen wir den Blick zurück auf die Entstehung der Oktav der Trösterin der Betrübten und erzählen ihre Geschichte anhand verschiedener Schriftquellen und Kunstobjekte. Alle Objekte sind Teil einer Ausstellung im Lëtzebuerg City Museum, die den Titel «1624 - Aux origines du pèlerinage à Notre-Dame de Luxembourg» trägt und noch bis zum 25. Mai 2025 zu sehen ist.
Objekt 4 – Consolatrix-Stich, Susanna Verbruggen
Noch heute, im 21. Jahrhundert, sind Heiligenbildchen bei Pilgern als Souvenir und Andenken an ihre Wallfahrt beliebt. Dies war im 17. Jahrhundert nicht anders. Schon bald nach Errichtung der Kapelle auf dem Glacisfeld konnten die Gläubigen, die zur Luxemburger Trösterin der Betrübten zogen, Drucke erwerben, auf denen das Gnadenbild zu sehen war. Im Hintergrund fanden sich oft die Glaciskapelle und die Silhouette der Stadt Luxemburg.
Diese Bilder wurden in großen Stückzahlen angefertigt. Zwischen August 1669 und November 1672 lieferte allein der Kupferstecher Jean Levache aus Dinant über 7000 Exemplare. Es gab ganz unterschiedliche Ausführungen, etwa kleine und große oder schwarz-weiße und bunt bemalte, die zu unterschiedlichen Preisen an die Pilger verkauft wurden. Sehr beliebt waren auch Bildchen, bei denen die Kleider Marias und des Jesuskindes aus echtem Stoff gefertigt waren. Ein sehr schönes Beispiel ist ein Stich von Susanna Verbruggen, einer Kupferstecherin, die zu Beginn des 18. Jahrhunderts in Antwerpen arbeitete und von dort die Glacis-Kapelle belieferte.
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